Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 88. Band, (Jahrgang 1877)

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Hartei. 
wie die Dinge lagen, allen Werth für ihn verloren. Eine er 
wünschte Veranlassung dasselbe unter einem plausiblen Vor 
wand fallen zu lassen, bot ihm das Dogma des Synedriums, 
das, wie wir sahen, nur den Frieden unter näher präcisirten ge 
rechten und billigen Bedingungen abgeschlossen zusehen wünschte. 
Er stellte demnach den förmlichen Antrag, dieses zur Basis 
der weiteren Verhandlungen zu machen und zu diesem Zwecke 
die Gesandten Philipps neuerdings vorzuladen. 1 Es war dies 
ein Zwischenfall, den er selbst zu der Zeit, als er die Abhaltung 
zweier Volksversammlungen mit fixer Tagesordnung nach altem 
Herkommen beantragte, nicht voraussehen konnte und welcher, 
wenn wirklich diese alte Verhandlungsformel für die zweite 
Ekklesie nur die Abstimmung festsetzte, die Wiederaufnahme 
der Debatte auf Grund der inzwischen gepflogenen neuen Ver 
handlungen mit den Gesandten nothwendig erheischte, so dass 
auch dadurch Aeschines’ Bemühen aus jenem Psephisma zu 
erweisen, dass am nächsten Tage keine Debatte stattfinden 
konnte, widerlegt wird. 
Es ist bezeichnend für die Stimmung des Volkes, dass 
Demosthenes’ Antrag durchging, bezeichnender, dass selbst 
Aeschines für das Dogma des Synedriums sich aussprach und 
1 Dem. vdGes. § 144 xaüxa yap iaO’ ä ctuveTtce p.'sv A?ay£v7)$ ouxoai, eypa^e 
o’ 6 toutou auvepyo? <I>iXo%paTr)g xai xpaxouvxo<; ejj.oÜ T7)V 7rpox^pav ^pipav x.at 
7t e 7C e i x d x o<£ up.a<; to twv a u [j. [j. a y (D v ody|j.oc xopwaai xai xaXbaai 
tou; Ttpe'aßEi; tou; toü TiXi'tctuoo, Exxpouaas oGxo; e?$ T7jV uaxspai'av 
xrjv ffuXoxpaxoui; yvwprjv £7CEiaev sXiaOai xxX. Abweichend ist die Schaefersche 
Auffassung dieser Worte (II 214): ,Die athenische Bürgerschaft. .. wollte 
sofort Beschluss fassen und die makedonischen Gesandten dem 
gemäss bescheiden; indessen ward der einmal festgestellten Tagesordnung 
entsprechend, die Abstimmung auf den anderen Tag verschoben*. Für 
meine Meinung spricht zu deutlich der weitere Gang der Verhandlung, 
um hier Schaefer weitläufiger widerlegen zu müssen. — Dass man nach 
dieser ersten Ekklesie den Gedanken auf Abschluss einer Symmachie 
fallen gelassen hatte und sich mit der Hoffnung trug, es werde sich mit 
den Bevollmächtigten Philipps zunächst noch ein einfacher Friede verein 
baren lassen, sagt Aeschines, ein in diesem Punkt ganz unverfänglicher 
Zeuge. Aesch. vdGes. § 71 xöuxo) xo) So'yp-axi auvsi;:eTv 6[j.oXoyw, xai TravxE; 
ol £v xfi xporipx xwv ixxXrjaioiv 07)p.y]yopoüvxEc * xai 6 07j(j.oc octx^XOe xoiauxrjv 
xtva oo^av EiXrjcpcL»^, tos Ecrxai jj.ev r\ Etp^v?], 7C£p\ b's (7U[j.;j.a‘/ia<; oux apsivov 
ew) oia x/jV xwv *EXXijvwv 7:apaxXr]aiv ßouXEuaaaOai, ecrxai os xoivfj p.exa xeov 
‘EXXiJvwv a7cavxwv.
	        
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