Zeitpunkt der alavisohen Ansiedlung an der unteren Donau.
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Halbinsel Morea, wo sich aber der Aufsaugüngsprocess am
frühesten vollzog. 1
Drei grosse Volker-Wanderungen haben unsern Erdtheil
durch ein Jahrtausend in Anstoss versetzt: die germanische,
slavische und türkisch-ugrische; aus deren wechselseitiger För
derung, Hemmung und Durchdringung ist der gegenwärtige
Stand der Völkergruppirung hervorgegangen. Die bedeutendste
derselben nach Kraft und Wirkung ist die germanische, die
normannische Bewegung bildet nur einen spätem Ausklang
derselben, und so darf man die Eroberung Englands im 11. Jahr
hundert die letzte Welle der grossen Fluth nennen, welche
iin dritten zuerst Dakien verschlang. Die türkisch-ugrische
Wanderung, welche der germanischen in einem entscheidenden
Augenblicke einen mächtig nachwirkenden Impuls gegeben hat,
begann mit dem Einmarsch der Hünen in Europa, und kommt
mit der Aufrichtung eines osmanischen Kaiserthrons auf den
Trümmern des römischen am spätesten zum Abschluss. Augs
burg (955) Liegnitz (1241), Wien (1G83) bezeichnen einige
der Hauptpunkte in dem grossen Stürmen. Von den vielen
Gliedern der ausgebreiteteu Völkerschaar, die wie athemlos
nach Westen drängte, ist es allein den Ungarn und Osmanen
gelungen, Reiche minder vergänglichen Wesens zu stiften. Am
raschesten, am ruhigsten verlief die slavische Wanderung.
Während ein Zug der Energie und des Heldenthums die ger
manische Wanderung auszeichnet, eine fanatische Wildheit,
ein bewusster Gegensatz gegen alle sesshafte Cultur die ugri-
sche und türkische Bewegung charakterisirt, so treffen wir
nichts von alledem bei den Slaven. Sie wollen nicht die Krieger
sein, welche mit tapferem Arm die Cultur des mit Scheu be
trachteten Weltreichs vertheidigen, sie wollen auch nicht, wie
1 ürken und Ungarn, so weit ihr flüchtiges Ross sie trägt, alles
was Menschen geschaffen austilgen, und verstehen es nicht,
1 Allen was von Slaven freiwillig oder gezwungen in Kleinasion und Syrien
sich ansiedelte, ist spurlos in anderem Volksthum uutergegangen. Solche
Ansiedlungen werden erwähnt 056 in Apamea (Theopliau. 532) in der
Zahl von 5000; 680 nach Kleinasien rcoXXa jrXjjOrj (Theophan. 557). Der
Kaiser hob drei Jahre später aus ihnen 30.000 streitbare Männer aus;
noch später wurden alle nach Leukate bei Nicomedia in Bithynien ver
pflanzt (Theophan. S. 559 u. 561).