Zeitpunkt der alavisohen Ansiedlung an der unteren Donau. 123 Halbinsel Morea, wo sich aber der Aufsaugüngsprocess am frühesten vollzog. 1 Drei grosse Volker-Wanderungen haben unsern Erdtheil durch ein Jahrtausend in Anstoss versetzt: die germanische, slavische und türkisch-ugrische; aus deren wechselseitiger För derung, Hemmung und Durchdringung ist der gegenwärtige Stand der Völkergruppirung hervorgegangen. Die bedeutendste derselben nach Kraft und Wirkung ist die germanische, die normannische Bewegung bildet nur einen spätem Ausklang derselben, und so darf man die Eroberung Englands im 11. Jahr hundert die letzte Welle der grossen Fluth nennen, welche iin dritten zuerst Dakien verschlang. Die türkisch-ugrische Wanderung, welche der germanischen in einem entscheidenden Augenblicke einen mächtig nachwirkenden Impuls gegeben hat, begann mit dem Einmarsch der Hünen in Europa, und kommt mit der Aufrichtung eines osmanischen Kaiserthrons auf den Trümmern des römischen am spätesten zum Abschluss. Augs burg (955) Liegnitz (1241), Wien (1G83) bezeichnen einige der Hauptpunkte in dem grossen Stürmen. Von den vielen Gliedern der ausgebreiteteu Völkerschaar, die wie athemlos nach Westen drängte, ist es allein den Ungarn und Osmanen gelungen, Reiche minder vergänglichen Wesens zu stiften. Am raschesten, am ruhigsten verlief die slavische Wanderung. Während ein Zug der Energie und des Heldenthums die ger manische Wanderung auszeichnet, eine fanatische Wildheit, ein bewusster Gegensatz gegen alle sesshafte Cultur die ugri- sche und türkische Bewegung charakterisirt, so treffen wir nichts von alledem bei den Slaven. Sie wollen nicht die Krieger sein, welche mit tapferem Arm die Cultur des mit Scheu be trachteten Weltreichs vertheidigen, sie wollen auch nicht, wie 1 ürken und Ungarn, so weit ihr flüchtiges Ross sie trägt, alles was Menschen geschaffen austilgen, und verstehen es nicht, 1 Allen was von Slaven freiwillig oder gezwungen in Kleinasion und Syrien sich ansiedelte, ist spurlos in anderem Volksthum uutergegangen. Solche Ansiedlungen werden erwähnt 056 in Apamea (Theopliau. 532) in der Zahl von 5000; 680 nach Kleinasien rcoXXa jrXjjOrj (Theophan. 557). Der Kaiser hob drei Jahre später aus ihnen 30.000 streitbare Männer aus; noch später wurden alle nach Leukate bei Nicomedia in Bithynien ver pflanzt (Theophan. S. 559 u. 561).