Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 72. Band, (Jahrgang 1872)

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Vahlen 
sein muss.’ Dabei ist auxtov unübersetzt geblieben und also 
wohl als zu öircpßoXVjv gehöriger und daher einer besonderen 
Wiedei’gabe nicht bedürftiger Q-enitiv angesehen worden, was 
doch an dieser Stelle und bei der naheliegenden Abhängigkeit 
von otpsXo? nicht wohl angeht, und soll, wie nicht blos Bernays 
sondern auch die übrigen mir bekannten Uebersetzer und Er 
klärer annehmen, von der üxepßoX^ gesagt sein, dass sie noth- 
wendig entweder schädlich oder ohne Nutzen sei, so hätte man 
wohl Grund statt aüräv vielmehr aiu% zu erwarten: &axs iv) v 
■j~spßoXr ( v 9j ßXäxiEiv ava-ptaiov f, p,y)0lv sosko? elvai äu~?;c -oT; lyouaiv, 
dürfte dann aber leicht bei toT? r/ouaiv wegen der nun natür 
lichen Ergänzung von •JixspßoXqv anstossen. Doch was die 
Hauptsache ist, der Gedanke, der über das Mass der Brauch 
barkeit hinausgehende Uebersclnvang sei entweder schädlich 
oder wenigstens ohne Nutzen, scheint in dieser Fassung nicht 
richtig zu sein; oder liegt es nicht in der Natur der Sache, 
dass man vielmehr eine Formulirung des Gedankens folgender 
Art erwartet: 'die äusseren Güter haben eine Grenze, daher 
sie, im Falle sie diese Grenze überschreiten, entweder statt 
nützlich schädlich werden, oder wenigstens ihres Nutzens ver 
lustig gehen.’ Und in der That diesen Sinn enthält der Satz, 
wofern nur die unrichtige Deutung, die man dem Worte 
uxepßoXyj unterlegt, aufgegeben wird. In einfacher Construction 
konnte der Gedanke so ausgedrückt werden, -ra ivjzbq iyzt 
Tispa; . . ä ÜTCpßaXXovxa (3v üixepßaXXv)') •/} ßXaxxetv avävy.oucv v) p/qOev 
(bqpeXeTv xcb? s/ovxa:. 1 Indem aber statt der participialen die 
nominale Wendung Sv xyjv uxepßoXvp gewählt ward und zweitens 
statt eines mit ßXdxxeiv parallelen Verbums das eine andere 
Construction erheischende ctpeXo? sivat eintrat, ward einerseits 
der Zvrsatz von auxwv nothwendig — denn es hätte auch mit 
Beibehaltung des participialen bxepßaXXovxa heissen müssen ä 
ixEpßäXXovxa v) ßXaxxetv avayzatov r t p.yjOsv ssöXo: Eival auxiov — und 
zweitens entstand eine Ungleichheit in der Satzfügung der 
1 So ist der Gedanke auch fonnulirt in dem mehrfache Berührung mit un 
serem Capitel aufweisenden Aristotelischen Bruchstück aus Stobaeus, 
welches Bernays S. 162 bespricht: 5cto rop av aiixat päXXov ai oiocOeceis 
zaO' ü:xspßoXr]V v-dpijtoct, Tocoiixe) xat -Xe!o> xai p-Eipn xov •/.EXxrjp.Evov ßXcwtxouaiv. 
Vgl. auch Nik. Eth. 1153 b 23.
	        
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