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Vahlen
sein muss.’ Dabei ist auxtov unübersetzt geblieben und also
wohl als zu öircpßoXVjv gehöriger und daher einer besonderen
Wiedei’gabe nicht bedürftiger Q-enitiv angesehen worden, was
doch an dieser Stelle und bei der naheliegenden Abhängigkeit
von otpsXo? nicht wohl angeht, und soll, wie nicht blos Bernays
sondern auch die übrigen mir bekannten Uebersetzer und Er
klärer annehmen, von der üxepßoX^ gesagt sein, dass sie noth-
wendig entweder schädlich oder ohne Nutzen sei, so hätte man
wohl Grund statt aüräv vielmehr aiu% zu erwarten: &axs iv) v
■j~spßoXr ( v 9j ßXäxiEiv ava-ptaiov f, p,y)0lv sosko? elvai äu~?;c -oT; lyouaiv,
dürfte dann aber leicht bei toT? r/ouaiv wegen der nun natür
lichen Ergänzung von •JixspßoXqv anstossen. Doch was die
Hauptsache ist, der Gedanke, der über das Mass der Brauch
barkeit hinausgehende Uebersclnvang sei entweder schädlich
oder wenigstens ohne Nutzen, scheint in dieser Fassung nicht
richtig zu sein; oder liegt es nicht in der Natur der Sache,
dass man vielmehr eine Formulirung des Gedankens folgender
Art erwartet: 'die äusseren Güter haben eine Grenze, daher
sie, im Falle sie diese Grenze überschreiten, entweder statt
nützlich schädlich werden, oder wenigstens ihres Nutzens ver
lustig gehen.’ Und in der That diesen Sinn enthält der Satz,
wofern nur die unrichtige Deutung, die man dem Worte
uxepßoXyj unterlegt, aufgegeben wird. In einfacher Construction
konnte der Gedanke so ausgedrückt werden, -ra ivjzbq iyzt
Tispa; . . ä ÜTCpßaXXovxa (3v üixepßaXXv)') •/} ßXaxxetv avävy.oucv v) p/qOev
(bqpeXeTv xcb? s/ovxa:. 1 Indem aber statt der participialen die
nominale Wendung Sv xyjv uxepßoXvp gewählt ward und zweitens
statt eines mit ßXdxxeiv parallelen Verbums das eine andere
Construction erheischende ctpeXo? sivat eintrat, ward einerseits
der Zvrsatz von auxwv nothwendig — denn es hätte auch mit
Beibehaltung des participialen bxepßaXXovxa heissen müssen ä
ixEpßäXXovxa v) ßXaxxetv avayzatov r t p.yjOsv ssöXo: Eival auxiov — und
zweitens entstand eine Ungleichheit in der Satzfügung der
1 So ist der Gedanke auch fonnulirt in dem mehrfache Berührung mit un
serem Capitel aufweisenden Aristotelischen Bruchstück aus Stobaeus,
welches Bernays S. 162 bespricht: 5cto rop av aiixat päXXov ai oiocOeceis
zaO' ü:xspßoXr]V v-dpijtoct, Tocoiixe) xat -Xe!o> xai p-Eipn xov •/.EXxrjp.Evov ßXcwtxouaiv.
Vgl. auch Nik. Eth. 1153 b 23.