Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 8. Band, (Jahrgang 1852)

Bericht über die Leistungen der historischen Commission. 333 
einzelne kleinere derselben, mit den nöthigen Erläuterungen versehen, 
gleich in ihr mitgetheilt und durch sie vor Allem der wissenschaftliche 
Verkehr der durch den Raum getrennten Forscher in den einzelnen 
Kronländern vermittelt werden sollte. Diese Schrift sollte ferner 
nach dem Programme den Sitzungsberichten unserer Classe all 
monatlich beigelegt werden und den Titel führen „Archiv für öster 
reichische Geschichtsquellenkunde;” Drittens: ward als vorläu 
fige Abgrenzung der aufzunehmenden Quellen, in Bezug auf die Zeit, 
deren Beleuchtung sie dienen sollten, das Todesjahr Kaiser Fer 
dinande III., 1657, also beiläufig die Mitte des siebzehnten Jahr 
hunderts, angenommen. 
Hierauf ward rasch Hand ans Werk gelegt, so dass schon zu 
Anfang April 1848 das erste Heft des Archives erschien. Im Laufe 
des Jahres folgte aber nur noch Ein Heft, da die k. k. Staatsdruckerei 
in jener Zeit durch die ungeheure Vermehrung ihrer Arbeiten für 
die Bedürfnisse der Staatsverwaltung zu sehr in Anspruch genommen 
war und nur mit Anstrengung die Sitzungsberichte beider Classen 
ununterbrochen liefern konnte. 
Trotz dem aber, dass durch den Drang der Verhältnisse zu 
jener Zeit sämmtliche Behörden des Staates auf ausserordentliche 
Weise in Anspruch genommen waren, unterdessen sie doch nicht, 
der jungen Anstalt bereitwillig ihre Unterstützung zu gewähren. 
Schon am 22. März 1848 gelangte an die Commission die amtliche 
Mittheilung, dass der Präsident der damaligen Hofkammer ihr die 
Benützung des reichen Archives jener Behörde gestattet habe. Acht 
Tage darnach am 29. März erhielt ihr Ausschuss die erfreuliche Nach 
richt, dass der oberste Kanzler sämmtliche Landeschefs beauftragt 
habe, den Mitgliedern der historischen Commission die Archive der 
landesfürstlichen Städte und Gemeinden zu eröflhen. Später gewährte 
auch der Minister des Äussern ihrem Ausschüsse die Benützung des 
geheimen Haus- und Staatsarchives, was in der Classensitzung vom 
7. März 1849 ämtlich mitgetheilt wurde. 
Seit dem Erscheinen nun des ersten Heftes unseres Archives 
bis jetzt sind vier volle Jahre verflossen, vier Jahre inhaltsschwer 
und bewegt wie wenige. Die Grundfesten des grossen Reiches 
erbebten in ihnen, Wirrsal und Stürme aller Art und aller Enden 
hemmten, ja unterdrückten zum Theile jeden Verkehr, Wissenschaft 
und Kunst, die nur im Frieden fröhlich gedeihen und segensreiche
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.