Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 8. Band, (Jahrgang 1852)

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v. Karajan. 
vorerst einen Ausschuss, bestehend aus den wirklichen Mitgliedern 
Climel, Endlicher, Münch und Wolf, welchem sie am 2T. des 
selben Monates den bestimmten Auftrag ertheilte, vor Allem einen 
Bericht auszuarbeiten über die zweckmässigste Art und Weise der 
Veröffentlichung einer reicheren und verlässlicheren Sammlung öster 
reichischer Geschichtsquellen. 
Der Ausschuss erstattete dem zu Folge am 22. December 1847 
einen ausführlichen Bericht in der Gestalt eines „Programmes der 
historischen Commission,” welches noch am nämlichen Tage die 
Genehmigung derGesannnt-Akademie erhielt. Diese erklärte zugleich, 
da die beabsichtigten Arbeiten nur langsam reifen, dabei eine 
gleichmässige und ununterbrochene Leitung derselben, so wie ein 
beständiger Verkehr mit den Mitarbeitern in den einzelnen Kron- 
ländern wünschenswerth scheine, in dieser Sitzung noch die Com 
mission für permanent. 
Ich unterlasse hier, der Kürze wegen, die Aufzählung aller 
Puncte jenes Programmes, welches, wie das so leicht geschieht, in 
frischer Lust und vertrauensvoller Zuversicht manche Verheissung 
in sich aufgenommen hatte, die später, theils durch die Ungunst der 
Zeit, theils durch nicht vorher zu sehende Verhältnisse nicht zur Aus 
führung gelangte. Die wichtigsten zwei Punkte aber aus demselben, 
jene, welche noch jetzt der Commission als Richtschnur ihrer 
Thätigkeit dienen, will ich in Kürze hier aufführen. Das Programm 
selbst findet sich seinem ganzen Inhalte nach abgedruckt in unserem 
Almanache, Jahrg. 1851, S. 91—97. Schon früher in den Sitzungs 
berichten, Jahrg. 1848, Hft. I, S. 72—77. 
Der Ausschuss beantragte vor Allem: Erstens: die Herausgabe 
österreichischer Geschichtsquellen in zwei Hauptabtheilungen, näm 
lich Scriptores und Diplomataria, und zwar in Rücksicht auf die 
verschiedenen Bestandtlieile des grossen Kaiserreichs in fünf geson 
derten Gruppen, unter folgenden Titeln: a) Fontes rerurn Austria 
carum für die Quellen der altösterreichischen Kronländer; b) Fontes 
rerum Bohemicarwn für Böhmen, Mähren, Schlesien u. s. w.; c) Hun- 
garicarum für Ungern, Siebenbürgen, Croatien, Slavonien u. s. w.; 
endlich d) Polonicarum und ej Italicarum; Zweitens: dieser 
Quellensammlung zur Seite eine periodische Schrift erscheinen zu 
lassen, in welcher Untersuchungen, Nachweisungen und Zusam 
menstellungen über einzelne Quellen obiger Gruppen niedergelegt,
	        
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