Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 58. Band, (Jahrgang 1868)

Reichthum und Armuth in dem alten China. 65 
Ijesass. Seine Freude an Feldern, Teichen, am Pfeilschiessen und an 
Jagden war derjenigen der Gebieter der Menschen ähnlich. 
Tsching-tsching war ein übersiedelter Gefangener aus Schan- 
tung. Er schmolz ebenfalls Eisen und trieb unter den Völkern, 
welche das Haupthaar in Gestalt einer Mörserkeule flochten, Kauf- 
handel. Sein Reichthum kam demjenigen Tschö-sehi’s gleich, und er 
wohnte so wie dieser in Lin-ngang. 
Das Buch der Han sagt: 
Nachdem Ning-tsching gestraft worden, schnitt er sich eine 
falsche Beglaubigungsmarke und trat aus dem Gränzpass. Er kehrte 
in sein Haus zurück und sprach: Wenn man es im Dienste nicht bis 
zu zweitausend Scheffeln bringt, wenn man es im Handel nicht zu 
tausendmal Zehntausenden bringt, wie wäre man da mit einem Men 
schen zu vergleichen? — Er pachtete jetzt über tausend Joch an den 
Dämmen gelegener Felder und lieh sie armen Leuten, wobei er sich 
die Dienstleistungen von mehreren tausend Händen verschaffte. Er 
hatte ein Erträgniss im Werthe von mehreren tausendmal Zehn 
tausenden und trat endlich als Schirmgewaltiger auf. 
Dasselbe Buch der Han sagt: 
Als Hiao, König von Liang, noch nicht gestorben war, berech 
nete man sein Vermögen nach zehntausendmal Zehntausenden, und 
es war nicht möglich, alles zu zählen. Als er starb, betrug das übrig 
gebliebene gelbe Gold der Lagerhäuser und Versammlungshäuser noch 
immer viertausendmal zehntausend Pfund. Die anderen Güter standen 
in demselben Verhältnisse. 
Das Buch der Han sagt: 
Tseliang-ngan-schi war, was seine ehrenvolle Stellung betrifft, 
ein Fürst und Lehensfürst. Die Städte, die zu seinem Unterhalte an 
gewiesen wurden, enthielten zehntausend Thüren des Volkes. Dessen 
ungeachtet kleidete er sich in grobe schwarze Leinwand. Seine 
Gemahn wob mit eigener Hand. Die siebenhundert Knechte seines 
Hauses besassen Fertigkeiten und verrichteten eine Arbeit. Indem er 
sich im Innern mit der Hervorbringung von Gegenständen befasste, 
sammelte er das Feine und Unscheinbare haufenweise. Aus diesem 
Grunde war er im Stande, seine Waaren zu vervielfältigen, und er 
war reicher als der grosse Heerführer Kuang. 
Das Buch der Han sagt ferner: 
Sitzb. d. phil.-hist. CI. LVII1. Bd. II. Hft. 
s
	        
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