Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 50. Band, (Jahrgang 1865)

Beiträge zu Aristoteles Poetik. 269 
•/.ui rovg 2. Aö'/Civg, 2. civd’ ei' ng diu rptpsrpwv r t e/e^eitov r y rc/jy 
äXXwv nv&v rcnv roiovrwv noioXro rr/v /u.tfAV3<rtv, lind nach der einge 
schobenen Zwischenbemerkung, 3. opctwg oe xav et rtj a/ravr« ra 
perpa pr/vüwv arototro r^v ptp^cnv: wie denn diese Zusammengehö 
rigkeit für die beiden letzten Glieder die genaue Entsprechung von 
diu vpipirpwv x-A. und rä psrpa pcyvöwv, und noch mehr das beiden 
gemeinsame Prädicat noioXro rvjv pi'pvjatv augenscheinlich macht. 
Die Worte xai noiyrriv npoau^opeuriov sind daher zu tilgen als eine 
nicht richtige Ergänzung des vermeintlich nachsatzlosen Satzes 
t/j.01 cog di xav et rt? xrA. 5 ). 
Ist nun hienach der mit oödiv /dp eiv iyoip.sv beginnende be 
gründende Satz in seiner Dreigliederigkeit klar und ohne Anstoss, so 
fehlt es doch an einem Object der Begründung und einer Beziehung 
des yäp, die dem Vorhergehenden nicht abgepresst werden kann. 
Vielmehr wird unbefangene Erwägung des Zusammenhanges die 
Nothwendigkeit der von Bernays getroffenen Ergänzung nicht ver 
kennen: («vdivopo?) rvyyavovaa fJ.iy.pi roü vöv ovdiv ‘yap äv iy.tjifj.sv 
o’vopäaaj v.oivöv xrÄ. Allein trotz dieser einleuchtenden Ergänzung 
bleibt ein Bedenken übrig, das ich nicht zu heben w'eiss. Oder 
konnte Aristoteles, nachdem er im Eingang des Salzes, nach der ver 
breiteten Annahme, snonoiiu in dem ungewöhnlich erweiterten Sinne 
von 'Wortdichtung’ ohne weiteres angewendet hatte, am Schluss 
desselben Satzes von derselben inonouu sagen civwvupos ruyyuviAjaal 
Dieses Prädicat konnte doch, wie ich meine, füglich nur an die nicht- 
benannte Dichtungsart in Prosa oder Versen, einfachen oder ge 
mischten, sich anschliessen. Das will sagen, eine zweckmässige 
Form des Gedankens wäre etwa folgende gewesen: 'im Wort oder 
in Versen, sei es einfachen oder gemischten, stellt eine Dichtungsart 
(oder noch allgemeiner, eine mimetische Kunst) dar, für welche es 
bis jetzt keine Bezeichnung gibt’. Und ferner, ist es denn so ausge 
macht, dass Aristoteles den für jeden Griechen mit festbegrenzter 
Bedeutung versehenen Ausdruck inmoiiu in jener vorausgesetzten 
'Veiten Dehnung des Begriffes genommen habe? In der ganzen übri 
gen Poetik bezeichnet inonoiiu, was es überhaupt im Griechischen 
bedeutet, die epische Dichtung: und an der einzigen Stelle, wo Ari 
stoteles die nämliche Gruppe von Dichtungen zusammenfassend zu 
bezeichnen hat, gebraucht er diesen Ausdruck, der doch nach einer 
hier vorausgegangenen Erklärung keiner Missdeutung ausgesetzt war,
	        
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