Zu Lactantius de mortibus peraecutorum.
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Zu Lactantius de mortibus persecutorum.
Von Dr. R. Halm.
Da die Pariser Handschrift Nr. 2627, aus welcher Stephan
Baiuzins zuerst die Schrift des Lactantius de mortibus persecu-
torum herausgegeben hat, auch von anderen berühmten französischen
Gelehrten, einem Le Nourry und Lenglet-Dufresnoy, benützt
worden ist, so liess sich nicht erwarten, dass eine neue Vergleichung
des codex unicus irgend eine namhafte Ausbeute liefern werde. Be
fände sich die Handschrift in einer deutschen Bibliothek, so dürfte
man überzeugt sein, dass bei ihrer Benützung auch nicht ein Apex
übersehen worden wäre. Wenn ich dessen ungeachtet mir eine Ab
schrift des Codex habe besorgen lassen, so geschah es nicht in der
Erwartung neue Lesarten zu erhalten, sondern es war mir um ein
getreues Abbild der Handschrift zu thun, um bei der Bearbeitung der
stark verderbten Schrift mit möglichster Unbefangenheit zu verfahren.
Herr Andreas Laub m a n n, ein früheres Mitglied des hiesigen
philologischen Seminars, der sich dieser Arbeit unterzogen, hat sich
durch seine musterhaft sorgfältige Copie der Handschrift, die alle
Abkürzungen auf’s genaueste wiedergibt, ein grosses Verdienst um die
eben so schwierige als interessante Schrift erworben. Durch dieselbe
werden nicht blos manche Ungenauigkeiten und Unrichtigkeiten in
den bisherigen Relationen berichtigt und einige Übersehen nachge
tragen, sondern sie gibt auch für die Verbesserung mehrerer
schlimmer, besonders lückenhafter Stellen einige heachtenswerthe
Fingerzeige. Um zuerst einige Nachträge von nicht bemerkten Schreib
arten zu geben, so hat der Codex c. 19 redet (nicht rhedet), 26
oportunitatem nancti, 29 recciclerunt, 36 in ipso fr ein, wie die
besten Handschr. bei Cic. Verr. V. §. 196 und p. Sestio §. 18,
c. 48 consueraut(st.consueuerant), wie in demselben Capitel consu-
erunt, was Lenglet-Dufresnoy allein angibt. Ein richtiges est wurde
Sitib. d. phil.-hist. CI. L. Bd. II. Hft. 11