Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 174. Band, (Jahrgang 1913-1914)

60 
II. Abhandlung: Waschnitius. 
Als Kopfschmuck dient eine mächtige Federkrone mit lang 
herabhängenden Bändern. 
Dieser leichten Bekleidung entsprechend ist auch der 
Tanz viel lebhafter. Er besteht aus einem Hüpfen, Springen 
und Stampfen, dem sogenannten Trestern; es werden aber 
auch Figuren aus dem Schuhplattler eingelegt. 
Orte: Neukirchen, Krimml (1880); jetzt nur: Kaprun, 
Zell a. S. 
Was Weinholds Bemerkung (Wsp. S. 20), daß, wie in 
Schwaben die Perht als Nikolo umzieht, in Salzburg ,die 
Ferchtel schien herumgeht, ein blaues Kleid trägt, mit einem 
Schellenkranz, tanzt und singt', soll, ist bei dem Mangel 
näherer Angaben nicht eruierbar. 
Bayern. Hier behandle ich zuerst das von Schmeller, 
B. Wb. I 269 f. veröffentlichte handschriftliche Material der 
kgl. Hof- und Staatsbibliothek zu München, soweit es ohne 
Einsichtnahme in dieses möglich ist. 
Die lateinischen Handschriften. Ich berück 
sichtige nur diejenigen, die Perht selbst erwähnen. 
1. Die älteste Hs. aus dem 13. Jh. (Zeitangaben nach 
dem Catalogus cod. m. scr. bibl. reg. Mon. nach Schm. Ver 
zeichnis): Tractatus de septem vitiis Cum similitudini- 
bus exemplis fabulis venustis ,Cum immundus spiritus exierit 
ab homine, ambulat per loca inaquosa'. Cod. 1. Mon. G. 528. 
Schm, zitiert hieraus: p. 321 (f. 321 bei Schm. I 272 ist ein 
Druckfehler nach schriftl. Mitt. der Bibi.-Direktion): Hodie 
pueri non ministrant domino, sed diabolo, prius vadunt ad 
choream, quam ad ecclesiam, ante sciunt cantare de domina 
Perchta quam dicere Ave Maria. 
P. 329. Sicut domina Perchta, quae cum deberet intrare 
eubiculum suum et orare deum in die dominica, vadit huc et 
illuc sicut musca ostendens vultum pictum et pulchra vesti- 
menta tendens laqueos ad capiendum animas invenum. 
P. 332. Domina Perchta in speculo suo contemplatur 
faciem suam. 
P. 332. Heinricus vel Perchta, qui cantilenam incipiunt, 
diaconus et diaconissa diaboli dici possunt. 
P. 342, 352. Petrus et Perchta credunt quod omnibus 
multuni placeat sua cantilena.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.