Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 171. Band, (Jahrgang 1914)

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Heinrich Singer. 
diesen Reclitsstoff entweder mit dem Inhalte des Werkes Bern 
hards zu einem Komplexe vereinigen — die Collectio S. Germ. 
—, oder — wie die Collectio Ahrinc. — als den ständigen Ge 
brauch der Compilatio prima voraussetzende Ergänzungen 
(,Additiones‘) derselben geplant sind. 
Maasseh hatte sich auf Grund einer Pariser Handschrift 
auch mit der sogenannten Compilatio Romana des Bernardus 
Compostellanus antiquus beschäftigt, welche bis jetzt, trotz — 
vielleicht sagen wir besser, wegen des von Theiner 1 über diese 
Sammlung (nach einer Handschrift des Britischen Museums) 
erstatteten Berichtes, noch niemals eingehender kritisch be 
arbeitet und gewürdigt worden ist. Ich habe einen solchen 
Versuch auf Grund des Studiums der von Maassen benutzten 
Pariser Handschrift und weiterer Untersuchungen über den 
Inhalt der Sammlung vorbereitet, glaube jedoch, die Publikation 
desselben einer besonderen Abhandlung Vorbehalten zu sollen. 
Nicht nur deshalb, weil die Sammlung des Bernardus Compo- 
stellanus nach ihrer Aufgabe und Anlage von den uns hier 
beschäftigenden Sammlungen weitab liegt, sondern auch schon 
aus der Erwägung, daß ich meine Ergebnisse noch nicht als 
nach jeder Richtung hin begründete und feststehende bezeichnen 
kann, weil es mir bis jetzt nicht möglich war, auch die Lon 
doner Handschrift zu untersuchen. 
Die Vorarbeiten Maassens, 2 welche mir für die vorliegende 
Abhandlung zu Gebote standen, stammen aus der Zeit seines 
1 Vgl. August. Theiner, Disquisitiones criticae p. 129—136. 
2 In dem Pakete der Papiere Maassens, welches mit der Überschrift ,Vor 
gregorianische Compilationen 1 bezeichnet war, befand sich auch ein 
Faszikel, der eine ,Parisiensis‘ behandelt und eine ausführliche, 36 Quart 
seiten umfassende Beschreibung der im Cod. manuscr. Paris. Latin. 1666 
vorliegenden Dekretalensammlung enthält, welcher seither Friedberg in 
seinem Werke ,Die Canones-Sammlungen zwischen Gratian und Bern 
hard von Pavia“, Leipzig 1897, S. 21—45, eine eingehende Darstellung 
gewidmet hat. (Bezüglich der Entstehungszeit der Sammlung tritt Fried 
berg [S. 30] der Ansicht Maassens bei, über welche Laspeyres schon 
im Jahre 1860 der Öffentlichkeit ,ex illius viri sagacissimi mihique 
amicissimi auctoritate 1 berichtet hatte [Bernardi Papiensis . . . Summa 
decretalium . . . edid. E. A. Th. Laspeyres: Ratisb. 1860, praefat. editoris 
p. LX: ,Eam‘ — scilic. decretalium collectionem — ... ,sub Alexandri III. 
P. . . . pontificatu . . . fuisse compilatam . . . luculentis Maassenius mihi 
iam comprobavit . . . argumentis 1 .] — Zur Kritik und Analyse dieser
	        
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