Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 11. Band, (Jahrgang 1853)

Zeisczner. Geogn. Schilderung der Gangverhältnisse bei Kotterbach. 619 
Geognostische Schilderung der Gangverhältnisse bei 
Kotterbach (und Poracz) im Zipser Comitat. 
Von C. Zcisczner. 
Das Auftreten der metallischen Ablagerungen in Ober-Ungarn, 
und besonders in den Zipser, Gömörer und Sohler Gespannschaften 
ist mit dem Hervorbrechen des Gabbro aufs Genaueste verbunden. 
Obgleich die Gänge in dieser Gegend hauptsächlich in den metamor- 
phischen Schiefern hervorzutreten pflegen, befinden sie sich, obwohl 
seltener, auch in anderen Gebirgsarten, die auf ganz verschiedene 
Weise entstanden sind, nämlich in plutonischen wie Gabbro, und in 
sedimentären, in dem liasenischen Alpenkalkstein und ganz jungen 
Sandsteinen, die wahrscheinlich der miocenen Periode angehören. 
Wirft man einen Blick auf die geognostische Karte des Tatra-Gebirges, 
die ich 1843 in Berlin veröffentlichte, so stellt es sich auf eine klare 
Weise dar, dass die Gänge sich stets an den mächtigen Gabbrozug 
halten, der von Osten nach Westen die krystallinischen Schiefer 
durchbricht: auch ihre Anzahl steht im genauesten Verhältnisse zu 
den Massen des hervorbrechenden Gabbro ; je bedeutender sich 
dieses Gestein auf der Oberfläche entwickelt, desto mächtiger und 
häufiger sind die Gänge; sie durchwehen ganze Berge in den ver 
schiedensten Bichtungen; dies ist z. B. der Fall bei Dobschau, ent 
lang des Thaies der Eisenbach bei Maly-Huiletz, bei Gölnitz und 
Zakerowce. Zwar scheint die Gegend zwischen Dobschau und Bosenau 
diese Behauptung zu widerlegen, wo viele und theilweise mächtige 
Gänge die krystallinischen Schiefer durchschwärmen; dieser Einwurf 
aber wird aufgehoben durch die Mächtigkeit der Masse des Gabbro 
bei Dobschau, und des Babina-Berges bei Olaszy (Wtachöw), so 
wie auch durch das gangartige Vortreten des Serpentin, im Kalkstein 
a m Fasse der schönen Gang-Buine Krasnohorka. Der Serpentin und 
Gabbro stehen in Ober-Ungarn im genauesten Verhältnisse zu einander, 
und gehen in einander über, wie am südlichen Abhang des Berg- 
i'ückens Hegen oberhalb Wagendrüssel, und im Hegen-Gebirge selbst; 
bei Gölnitz und Dobschau aber heben sich die Serpentine als ver 
einzelte Kuppen zwischen dem Talkschiefer oder Liaskalkstein 
empor. 
Sitzb - d. mathcm.-naturw. CI. XI. Bd. III. Hft. 
40
	        
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