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Phillips
IV.
Die einzelnen Buchstaben und ihre Aussprache.
Das Wort Buchstabe wird im Baskischen durch bechi wieder
gegeben 1 ); der Vokal heisst becliaoa, wörtlich „Mundbuchstahe“,
der Consonant otzkidea, von otsa „der Laut, das Geräusch“ und
kide „von gleicher Beschaffenheit“ - ).
A.
Die Vokale.
1.
Einfache Vokale.
Die baskische Sprache hat fünf einfache Vokale:
A, E, I, 0, ü.
Was die Aussprache derselben anbetrifft, so stimmt sie mit der
deutschen, so weit diese nicht in einzelnen Dialekten eine ab
weichende wird, fast mehr überein, als mit der der Nachbar-
sprachen. Demnach hat das Baskische weder das französische
e in der Aussprache eines dumpfen ö, noch das französische
u; nur in Soule«) und in einem Theile von Nieder-Navarra (pays
de Mixe'i), Amikuze 5 ) im Baskischen) wird ü gesprochen«),
weshalb der Prinz Bonaparte auch die Schreibweise ü für diese
0 Vgl. hierüber B oud ard, Numismatique Iberienne. p. 65.
a ) S. Safaberri, Vocahulaire, h. v.: pareil, semblable, de condition egale.
s ) Vgl. lnchauspe, le Verbe basque. p. XII.
tl ) Dieses nennt L. L. Bonaparte als die Gegend des neunten Dialektes.
5 ) Salaberri, Vocabulaire h. v.
«) Salaberri nennt in dieser Beziehung Soule und den Canton S. Palais. — Man
stellt in Betreff des Lautes ü häufig die Franzosen mit den Türken zusammen (z. B.
Lecluse, Grammaire pag. 6. Cbaho, Dictiounaire pag. 5); ihre Vorläufer
waren hierin die Griechen, unter deren Einfluss indessen schon Cäsar und Cicero
den kurzen a-Laut sehr nahe dem griechischen v aussprachen. Vgl. Corssen,
Über Aussprache, Vokalismus und Betonung der lateinischen Sprache, 2. Aufl.
Bd. I. S. 339.