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Z i n e e r 1 e
Anfang:
„In dem namen des lierren amen und nach des selben geburde
tausend vierhundert und in dem sechsundsibezigisten iare, in der
neunten kaiserlichen zall, indicion in Iatein genant, des fünfund-
zwainzigisten tage des monats Novembris umb nonzeit oder dabei,
babstei des allerheiligisten in got Täters und herrn herrn Sixten,
durch Gottes fürsechung des vierden, seines sechsten iares, vor der
gemain und lindern stubn in dem liofe des vesten Lambrecht Prannt-
steter zu Stum und an dem stiftrechten daselbs, in meins offen notari
und hie unden geschritten gezeugen gegenburtigkait, persöndlicb er-
schinen der erwirdig in got herrn und vater lierr Johanns, brobst
und erzbriester des wirdigen gotshaus zu Kiemsee an stat sein und
des gotshaus, als den hindersassen und urbarleuten der hofmarch
ze Stumm in sein gewondliche stift und stiftrecht durch den ambtman
geboten, gekommen und erschinen sind, und durch den benanten
Lamprecht Pranntsteter, des vorgenanten wirdigen vater nud propstes
zu Kiembsee anwald, mit gewaltigem stab daselbs ze stiften nnd das
stiftrecht besas, mit lauter heller und vernemlicher stimme allen und
iedlichem in besunderheit, so an der stift und stiftrechten sassen,
auf iraid umb die hernach geschriben frag und artickel zusprach und
durch sie auch ieden in sunderhait auf ir aid vervolgt und zu recht
gesprochen, wie hernach geschriben und vervolget ist.“
Ende:
„Und ich Georg Swemer, briester Salzburger histung, aus
siiligm kaiserlichm gewalt offner notari, wann ich sollier ohgemelter
frag durch den benanten anwalt des oftgemelten wirdigen vater
brobst Johannsen, auch darauf der hindersassen und uachtpauren zu
Stumm, ir und ir iedlichs volg, erkantnüss und urtail und aller und
iedlicher obgeschribner saclie selbs gegenhurtig gewesen bin, mit-
sambt den vorgenanten zeugen gesehen und gehört habe, darum!)
hab ich das offen instrument mit meiner aigen handt treulich ge-
schriben, gemacht, undergeschriben, und in disen offenlichen und
glaublichen form bracht habe, auch mit meinen gewondlichen namen
und zaiehen vermerkt in glaubnüss und warhait aller und ieder ob
geschribner Sache, darzu gebeten, ernant und ervordert.“
Dies Instrument ist um so werthvoller, da darin der ganze Vor
gang des Taidings mit allen herkömmlichen Rechtsgebräuchen be
schrieben ist. Dem jetzigen Besitzer, Karl Freiherr von Für-