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liat davon ihren Namen, dass sie nicht nur bei Tag, sondern auch
hei Nacht im röthlichen Lichte von Fackeln gebaut ward, ln
Afrika waren die Herrscher der Dynastie der Muwahiddun den
Wissenschaften günstiger als die ihrer Vorfahrer der Morabi-
thun, die Toleranz A b d o 1 M u m i n’s verbot das Verbrennen
von Büchern, aber seine Nachfolger verboten die Geschichte
ihrer Regierung zu schreiben.
Der grösste Herrscher der Beni Merin, der Sohn des
Siegers von Alarcos gründete zu Fes eine hohe Schule und
eine Bibliothek, in Jemen wetteiferten die letzten Sprossen
der Beni Ejub mit den grossen Fürsten ihres Hauses, ihren
Vorlahrern, im Bau von Moscheen und Stiftung von Bibliotheken,
in deren einer, die hunderttausend Bände stark, Firusabadi sein
grosses Wörterbuch, den Kamus, d. i. den Ocean, schrieb. In
diesem Zeiträume thaten sich Logiker und Methaphysiker hervor.
D e in i r i schrieb sein Leben der Thiere und B u s s i r i die
Bordet, d. i. das berühmteste Lobgedicht Mohammed’s nach
der Kassidct Käb Ben Soheir; das grösste Licht dieses
Zeitraumes ist Ihn Chaldun der grosse Geschichtschreiber,
Politiker und Encyclopädiker, dessen Prolegomene ihm in
Europa den Namen des arabischen Montesquieu erworben haben.
In Aegypten kam die letzte vermehrte Ausgabe der Tausend
und Einen Nacht zu Stande, deren erste schon unter Harun
Rcschid oder Mamun unter dem Titel der tausend Mährchen
aus dem Persischen in’s Arabische übersetzt worden war.
Freiherr von F euchter sieben trägt nachstehenden
Aufsatz vor: Ein Natu r-Princip für die Staats
wissenschaft.
Eine wohldurchdachte Polemik, welche ein Vortrag in der
philosophisch-historischen Classe der Akademie (am 14. März
d. J.) über die Theorie des Rechtsbegrifles in den Systemen
der Philosophen durchführte, gibt willkommenen Anlass zu dem
Versuche, sich einmal wieder frisch und unmittelbar von der
Theorie an die Thatsache zu wenden, und die Frage vom
Grunde des Staates in der Art zur Sprache zu bringen, wie
sie uns, gleich anderen Erscheinungen im Gebiete des Lebens
vorliegt.