Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 2. Band, (Jahrgang 1849)

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Detail bemessen bat, so scheint es nicht mehr nöthig, mehrere 
Thürmeaufzunehmen, wenn sie alle gleich sind; wohl aber einen 
andern, wesentlich verschiedenen. oder etwa ein Segment der 
ganzen Umfangsmauern. Sollte aber der ganze äussere Um 
fang nicht ermittelt sein , so wäre an diese Arbeit zu gehen, 
die unschwer zu verfolgen ist, da sich die Bauern und Wiesen 
arbeiter des Ortes sehr schnell auskennen. Es bleibt nach ge 
machter Untersuchung des Umfanges nur die des Inneren, und 
vorzüglich der da etwa im Schoosse des Erdreiches noch verbor 
genen Reste der Kunst. 
Obsclion ich immer dafür bim, eher das Sichere zu retten 
und zu erhalten, als das Unsichere zu suchen, so muss ich besor 
gen, vielleicht mit dem Sinne Ihrer Zustimmung in Widerspruch 
zu kommen, und daher fragen, in welchem Sinne Sie die Ein 
willigung zu Geldvorschüssen gegeben haben? Haben Sie sie 
zum Graben gegeben, so ist kein Zweifel, dass sie dazu ver 
wendet werde. Doch kann ich dabei die Ansicht nicht ver 
schweigen, dass alle Bewilligungen bis jetzt mir nicht ganz 
zuin rechten Ziele zu führen scheinen. und dass — wenn Sie 
die Meinung mit mir theilen, dass jetzt, nach erforschtem äus 
seren Umfange, die Hauptsache: die Erhaltung und Auffindung der 
Kunstmerkwürdigkeiten bilde — es vielleicht zur Erreichung 
dieses Zweckes das Beste sei, wenn dem Herrn Kreishaupt- 
mann eine Summe zur Verfügung gestellt werde, um die zu 
fällig gefundenen Gegenstände aller Art anzukaufen; denn der 
Zufall ist in jenen Gegenden eine besonders productive Macht, 
durch welche die merkwürdigsten dortigen Dinge zum Vorschein 
kamen. So gab der gewesene, leider zu früh verstorbene Di- 
rcctor des Museums, Herr Canonicus Ciobarnich, ohne alles 
Aufsehen und ohne alle Kosten das schönste Monument, die 
Venus Victrix, in's Museum; — so grub der Zufall obige In 
schriften aus der Erde, lässt sie aber dort liegen. 
Für die Hauptsache jedoch in Spalato halte ich den dor 
tigen Palast sammt Substructionen, und die zwei Tempel, ferner 
die Wasserleitung. Ich erlaube mir nur desslialb diese schon 
mehrmals sowohl schriftlich als mündlich ausgesprochene Ansicht 
zu wiederholen, um Ihnen etwa für die Zukunft einen Finger 
zeig zu geben.
	        
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