Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 1. Band, (Jahrgang 1848)

24 Partscli. Bericht über den goldführenden Sand von Olahpian. 
Archiv für wissenschaftliche Kunde von Russland,Bd. 1, S. 314) ent 
hält wie das Arvaer Eisen-Nickel, und gleicht, wie man an dem im 
k. k. Mineralien-Cahinete davon befindlichen Stücke sehen kann, 
in allen Kennzeichen, namentlich den Widmannstättischcn Figuren 
dem unzweifelhaften Meteor-Eisen von Agram. Man kann hier fragen: 
„Wie ist das unzweifelhafte tellurische gediegene Eisen beschaffen?” 
Wo ist aber ein solches zu sehen? Welche Sammlung besitzt 
eines? „In allen alten Lehr- und Handbüchern der Mineralogie, ja 
seihst auch in einigen neueren spukt es herum, und zwar in desto 
grösserer Anzahl, je älter diese Bücher sind; da findet es sich zu 
Allemont in Frankreich, zu Platten in Böhmen, zu Gro'sskamsdorf 
in Sachsen, in Schlesien, Steiermark, Salzburg, Bayern, im Jüli- 
chischen und Hackenhurgischen, in Norwegen, auf Island u. s, w. 
Einiges davon, wie das, schon in Marggraffs Besitz gewesene Eisen 
von Steinbach bei Eibenstock in Sachsen, das Eisen von Guildfört 
in Nord-Amerika ist später, auf unabweisbare Analogien gestutzt, 
als Meteor-Eisen erkannt worden. Das tellurische Gediegen-Eisen 
von Canaan im nordamerikanischen State Connecticut, das zwischen 
Glimmerschiefer Vorkommen soll, ist nicht reines gediegenes, mit 
dem specifisehen Gewichte von 7,4 bis 7,9, sondern eine Verbindung 
von Eisen und Kohle, mit einem specifisehen Gewichte von 6,7; es 
constituirt daher, wenn sein Vorkommen ausser Zweifel gestellt 
wird, wohl eine eigene Species, ebenso wie das von Berzelius 
erwähnte eisenreiche Platin vom Ural, Breithaupt’s Eisen-Platin, mit 
einem specifisehen Gewichte von 14,6 bis 16,7. Das tellurische 
gediegene Eisen, das in kleinen Flimmerchen im schwedischen 
Cerinstein und in Schwefclmetallen in Amerika eingesprengt Vor 
kommen soll, ist von einzelnen Chemikern nur durch chemische 
Reaction, nicht aber durch eine naturhistorische Untersuchung als 
solches erkannt worden, bedarf daher noch weiterer Bestätigung. 
In dieser Art des Vorkommens, in festen, den äusseren Einflüssen 
unzugänglichen, die Schuppen oder Flimmer umhüllenden Gesteinen 
ist übrigens die Erhaltung des Eisens in kleinen Parcellen leicht 
denkbar; dagegen in hohem Grade unwahrscheinlich, dass sich 
solche in dem so leicht durchdringlichen Sand- und Schuttlande seit 
der vorhistorischen Zeit erhalten haben sollten; eine Schwierigkeit, 
die selbst Herr Nendtvich in seinem Aufsatze erwähnen zu müssen 
glaubte.
	        
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