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Springer.
solle, um stark genug zu sein, die gemeinschaftlichen Zwecke mit
Kraft und Erfolg zu fördern, ohne die Thätigkeit der Staatsangehö
rigen mehr als nöthig ist, zu beengen; diese und mehrere andere
hochwichtige Angelegenheiten waren es, die in dem grossen Haus
halte, den wir den staatlichen nennen, eine fortdauernde Aufgabe
bildeten, mit deren Lösung jedes Zeitalter nach Mass der vorhan
denen Zustände und Ansichten beschäftigt war. Daher die unabsehbare
Reihe von Änderungen politischer Art, die sich als Reformen ange
kündigt haben, um früher oder später neuen Reformen wieder Platz
zu machen. Ist der Staat ein politisches Gebäude, so sind
solche Änderungen seiner Einrichtungen und Institute als neue Rau
führungen in demselben anzusehen.
So wie es von grossem Interesse ist, die allmählichen Fortschritte,
welche die materielle Raukunst zu verschiedenen Zeiten
gemacht hat, zu überblicken, eben so anziehend ist es, in der Cultur-
geschichte zu lesen, wie der Mensch aus dem Nomaden ein Ackers
mann geworden, wie er dadurch für seine Thätigkeit einen festen
Schauplatz gegründet und eine stabile Corporation gestiftet hat, in
welcher das Gemeinwesen geregeltere Formen annehmen, die
Regriffe von Eigenthum festere Wurzel schlagen und zu einer besse
ren Entfaltung vorhandener Anlagen und Kräfte die nöthigen Redin-
gungen hergestellt werden konnten. So ward die Verbesserung der
materiellen Lage zugleich ein Hauptmittel für die Refestigung und
Ausbildung der politischen Rande, so wie auch diese wieder
ihre wohlthätige Rückwirkung auf den physischen Zustand des Volkes
äussern mussten. Auch in der weiteren Entwickelung gingen diese
beiden Hauptzwecke des geselligen Lebens, die äussere Cultur
und die politischen Einrichtungen mehr oder weniger Hand
in Hand, doch stellten sich bei den letzteren nicht selten Schwierig
keiten ein, die nur ein tiefer Rlick in die menschliche Natur und in
das vielgliedei'ige Gefüge der bürgerlichen Gesellschaft zum Wohle
des Ganzen überwinden konnte. Es rührt dies natürlich von der
Eigenthümlichkeit des Stoffes her, mit dem es der Politiker zu
thun hat. Während der materielle Raumeister eine fügsame Masse
vor sich hat, die er nach Gefallen formt und wendet, befasst sich
der Staatsmann mit Interessen der mannigfaltigsten Art, die sich in
divergirenden Richtungen bewegen und eine bleibende Ausgleichung
und Vereinigung ungemein erschweren. Darin liegt die Erklärung