Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 92. Band, (Jahrgang 1878)

Nachträge zu japanischer Dialectforschung. II. 
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In Gedichtsammlungen bezeichnet kugutsu ein ausschwei 
fendes Mädchen. Es ist eine Art Tänzerin. In dem chinesischen 
Werke ,Eintragungen von dem Hofe und dem freien Felde' 
findet sich eine Geschichte der Puppendreher (Icuai-rai-si). Es 
heisst daselbst: Die Männer behandeln Bogen und Pferde, 
machen ein Geschäft aus der Jagd. Einige werfen zwei 
Schwerter, spielen mit sieben Kugeln. Einige lassen Holz 
puppen tanzen und im Zweikampfe kämpfen. Sie verwandeln 
Sand und Steine in Gold und Geld. Sie verwandeln Pflanzen 
und Bäume in Vögel und vierfüssige Thiere. Die Frauen haben 
traurige Augenbrauen, weinen, schwärzen die Augenbrauen, 
schreiten mit gebrochenen Lenden, lächeln als ob sie Zahn 
schmerz hätten, gebrauchen Mennig, legen Schminke auf, 
tanzen und singen bei ausschweifenden Tönen der Musik. — 
Unter den Gedichten, die man zu verfassen pflegte, waren 
daher Namen wie wo-gura-jama-moto-no sato ,das Dorf des 
Fusses des Berges von Wo-gura', o-o-masu-gaiva mine-no toma- 
ja ,das mit Stroh gedeckte Haus des Berggipfels von O-o- 
masu-gawa', wo-no-no sino-bara-no uje-no sato ,das Dorf über 
Sino-bara in Wo-no'. Man sagt, der Sinn, dass man Puppen 
dreht (nin-gib-wo tsuko-no kokoro) sei nicht ersichtlich. In dem 
Fokori-bukuro-seö heisst es: Der Mann macht ein Geschäft 
aus der Tödtung des Lebens, das Weib betreibt zur Seite die 
Sache des ausschweifenden Mädchens. — Ima-jb ,die gegen 
wärtige Weise', furu-gawa-jb ,die Weise von Furu-gawa', asi- 
gara-take-no sita ,unter dem Bambus von Asi-gara', saibara 
,die Musik Saibara', sato-tori-ko-no uta ,das Lied des jungen 
Vogels des Dorfes', sode-furü-no uta ,das Lied des Aermel- 
schüttelns', tsuzi-uta ,das Lied des Kreuzweges' sind Ton- 
weisen der damaligen Zeit. 
In dem Nippon-ki findet sich kukuri-wo-no fakama ,Bein 
kleider der gebundenen Schnüre'. 
Kuke-dzi hat die Bedeutung: verborgener Weg. 
Kitkern ( J?- J\y ) ist die Lesung von (+ ft) 
,steppen'. Da es verborgenes Nähen (kakusi-nü-no koto) ist, 
steht es mit kuke-dzi ,verborgener Weg' in Verbindung. In 
dem Utsuwo-mono-gatari findet sich kuke-bari ,verborgene 
Nadel'.
	        
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