Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 8. Band, (Jahrgang 1852)

J i t) Arneth. Auszüge aus dem Werke : Der FeMmarsehall Starhemberg. 
Starhemberg’s Verlust auch nicht so bedeutend wie der der Spanier, 
so war er doch für ihn weit schwerer zu ertragen. Am empfind 
lichsten aber war der vollständige Mangel an Zug- und Lastthieren, 
durch welchen der Feldmarschall sich gezwungen sah, nicht nur die 
eroberten feindlichen, sondern auch seine eigenen Kanonen auf dem 
Schlachtfelde zurück- und dem Feinde zu überlassen. Er liess die 
Laffetten verbrennen, die Geschütze vernageln. Die Unmöglichkeit 
sich in Castilien länger zu halten vor Augen, trat er am ll.December 
seinen Rückzug an. ln bester Ordnung, alle Angritfe der feindlichen 
Reiterbanden und des ringsumher aufgestandenen Landvolkes zurück 
schlagend, alle Mühseligkeiten eines Marsches durch rauhes, unfrucht 
bares Land, in der kältesten Jahreszeit, ohne Lebensmittel für seine 
Soldaten, ohne Fourage für die Cavalleriepferde, mit Standhaftigkeit 
ertragend, ging Starhemberg in langsamen Märschen bis an die cata- 
lonische Grenze zurück, so dass er am Ende dieses wechselvollen 
Feldzuges sich wieder dort befand, von wo er im Anfänge desselben 
seinen Ausgangspunct genommen hatte. 
Dritthalb Jahre noch kämpfte Guido Starhemberg auf dem Roden 
Spaniens für die Rechte des Hauses Österreich auf die Krone dieses 
Landes. Der Tod des Kaisers Joseph I. und die Erhebung Karl’s 
auf Deutschlands Kaiserthrön, die dadurch veranlasste Abreise des 
Letzteren aus Catalonien, namentlich aber der jeder völkerrechtlichen 
Verpflichtung Hohn sprechende Abfall Englands von dem gemein 
samen Ründnisse brachten einen solchen Umschwung der Verhält 
nisse hervor, dass Catalonien im Jahre 1713 von den kaiserlichen 
Truppen geräumt werden musste und sodann von Philipp von Anjou 
völlig unterworfen wurde. 
Was den Gang dieser Ereignisse und die späteren Erlebnisse 
des Feldmarschalls Starhemberg, seine Stellung am kaiserlichen 
Hofe, sein Verhältniss zu seinem grossen Zeitgenossen Eugen von 
Savoyen, seine letzten Lebensjahre endlich und seinen Tod betrifft, 
weiset Herr Arneth auf den Inhalt des von ihm verfassten Werkes 
hin, welches er der Akademie vorgelegt hat.
	        
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