Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 88. Band, (Jahrgang 1877)

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P f i z m a i e r. 
wanderndes Heer. Dasselbe ass und trank an den Orten, wo 
es -sich aufhielt, zog gleich den Türken dem Wasser und den 
Gräsern nach, schoss mit Pfeilen, jagte und zeigte, dass es 
Müsse habe. Nebstdem wählte er gute Schützen aus und legte 
sie als ungewöhnliche Krieger in den Hinterhalt. Der Feind, 
der dieses von Li-yuen sah, schöpfte Verdacht und getraute 
sich nicht zu kämpfen. Li-yuen machte es sich zu Nutzen 
und griff ihn heftig an. Die Türken wurden geschlagen 
und entflohen. Im dreizehnten Jahre des Zeitraumes Ta-nie 
(617 n. Chr.) wurde er zum verbleibenden Statthalter von 
Thai-yuen ernannt. Er richtete einen raschen Angriff gegen 
Üft inL Khien-ti-ni, den fliegenden Räuber jjjji 
fei-sö) des Berges Li in Kao-yang, und zertrümmerte dessen 
Macht. 
Um diese Zeit zog Kaiser Yang zu seinem Vergnügen im 
Süden nach Kiang-tu, und in der Welt erhoben sich Räuber, 
t£ K Schi-min, der Sohn Li-yuen’s, erkannte, dass Sui unter 
gehen müsse. Er verband sich heimlich mit gewaltigen und 
hervorragenden Männern und lud diejenigen, welche sich durch 
die Flucht den Befehlen entzogen hatten, zu sich und nahm 
sie auf. Er verabredete sich mit 0]j ^ Lieu-wen-tsing, 
Befehlshaber von Tsin-yang, die grosse Sache zu unternehmen. 
Der Plan war bereits entworfen, aber Li-yuen wusste es noch 
nicht. Man wollte ihm die Wahrheit sagen, doch man fürchtete, 
dass man kein Gehör finden werde. 
Da Li-yuen der verbleibende Statthalter von Thai-yuen 
war, führte er die Aufsicht über den Palast von Tsin-yang, 
und ein Gast Namens ^ ^ Pei-tsi, mit welchem er gut 
stand, war ihm bei der Aufsicht zugetheilt. Schi-min setzte 
sich heimlich mit Pei-tsi in’s Einvernehmen. Man wählte einen 
Menschen des Palastes von Tsin-yang und Hess ihn eigen 
mächtig bei Li-yuen Dienste nehmen. Li-yuen kam zu Pei-tsi 
und trank Wein. Als man sich des Weines freute, machte 
ihm Pei-tsi ruhig von der grossen Sache Mittheilung. Li-yuen 
war sehr erschrocken. Pei-tsi sprach: Eben kommt es an den 
Tag, dass der Mensch des Palastes bei euch Dienste genommen 
hat. Wenn ihr hingerichtet werdet, ist es nur desswegen. — 
In diesem Augenblicke trat auch Schi-min ein und meldete 
die Sache. Li-yuen stellte sich anfänglich, als ob er nicht
	        
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