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bis auf eine in Augsburg erschienen. Diese ist ohne nähere Be
zeichnung der typographischen Merkmale, von den andern 6 die
1, 2. 3. bei Bämler in den Jh. 1475, 1478 und 1481, die 4. und
6. bei Hans Schönsperger 1482 und 1499, die 5. bei Anton Sorg
1482 herausgekommen. *) Nach diesen Angaben sind jene in
Grässe, 3 ) Pischon 3 ) und Ettmüller 4 ) zu berichtigen.
Von der Ueb er Setzung der Sphaera mundi habe ich bereits oben
gesprochen. So viele Hss. vom Buche der Natur vorhanden sind,
so wenige scheint es von dieser zu geben. Lateinisch kommt es
öfter vor, Deutsch findet es sich, so viel ich erheben konnte, nur
noch in der königl. Hofbibliothek zu München.
Ich habe oben gesagt, dass Megenberg’s Uebersetzung von
Conrad von Heinfogel herausgegeben worden sei 5 ). Da aber Hein-
*) Vgl. Hain, L., Repertorium bibliographicum. Stuttg. Cotta 1626, tom. I.,
pag. 565 ff.
2 ) Weit entfernt sei es von mir, dem Verdienste des Herrn Grässe im ge
ringsten nahe treten zu wollen; es wäre wirklich ein Wunder, wenn in
einem so immensen Werke nicht hie und da ein Versehen Statt haben
sollte; dass ich hier auf ein solches aufmerksam mache, geschieht nur,
um die weitere Verbreitung desselben zu verhindern.
Grässe hat nämlich in dem Lehrbuche der Literärgeschichte des Mit
telalters II. Abth., 2. Hälfte, Seite 570 aus Panzer’s Annalen über die
Abfassung des Buches der Natur die Jahreszahl 1349 als 1389 gelesen
und darauf den Beweis gestützt, dass dasselbe nicht von Albert dem
Grossen herrühren könne.
3 ) Pischon sagt in seinem Leitfaden zur Geschichte der deutschen Litera
tur, Berlin 1843, Seite 56, dass der Verfasser um 1390 Domherr zu
llegensburg gewesen sei, während er ihn in seinen Denkmälern zur
deutschen Sprache, Berlin 1840 , Bd. 2, 237, 238, bald in das Jahr
1380, bald wahrscheinlich durch Panzer, Annalen I. 84 irre geleitet,
statt in das Jahr 1340, wie cs bei Trithemius steht, in das Jahr 1390
versetzt.
4 ) Auch Ettmüller in seinem sonst recht guten llandbuche der deutschen
Literatur - Geschichte, Leipzig 1847, Seite 299, hat vielleicht durch die
beiden obgenannten Angaben irre geführt, die Zeit der Abfassung des
Buches der Natur auf das Jahr 1390 zurückgestellt, obwohl es von Con
rad heisst, dass er um 1349 Domherr zu Regensburg gewesen sei.
3 ) Da Heinfogel’s Name in der Literatur-Geschichte nicht sehr häufig vor
kommt, dürften nachfolgende Angaben über ihn, welche ich aus Doppel-
mayer’s J. Gabr. Nachricht von den Nürnbergischen Matliematicis und
Künstlern, Nürnberg, Monat 1730, i'ol. Seite 44 entnehme, nicht unwill
kommen sein. Conrad Heinfogel ward 1470 zu Nürnberg geboren stu-
Sitzb. d. phil. bist. CI. VII. Bd. I. Ilft. (j