Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 66. Band, (Jahrgang 1870)

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Geistlichen her, der fromme Sentenzen für seine Predigten sammelte. 
Darauf weisen die Stellen aus Freidank und die lateinischen Sen 
tenzen im ersten und zweiten Hefte *)• Aus Vintler’s Werke sind nur 
3 ) Das erste Heft enthält Bl. 36“ h lateinische Sprüche, das zweite bietet Bl. 2 und 
Bl. 12 a lateinische Sprüche und verschiedene Recepte, auch Deutsches. Ich theile 
einige Proben mit: 
Qui timet deum, quot non dampnabitur, 
Vix vel nunquam salvabitur. — 
Ve, quare amamus talia, que non sunt permanencia, 
sed florent quasi lilia, quarum odor et folia 
veloeitate nimia deficiunt sic talia. 
Item in evangelio dominica extra festum pasce : ego sum pastor Bonus, cog- 
nosco oves meas et ipsi me cognoscunt. Nv. exemplum, daz sanctus Petrus mit 
grozzer rew, als oft er an sein verleugen gedacht, sein sunde heweynet, das sein 
antlütz vol rnnczl und die äugen rot und ungeschaffen waren, wann er die stütz 
mit ain tiichlein, das er albeg pei im, trukhen müst, wie wol in die vor all ver 
geben waren. Item dez geleich sein wir all schuldig unser vergangen sünde ze 
betrachten und mit rewe ze bewainen, damit wir tailhaftig werden der unbe- 
greifflichen frewde und vertragen der hellischen peine etc. Von lateinischen Koch- 
recepten gehe ich folgende: Recipe duas vesicas bovinas vel vaccinas, ex hoc facias 
unum ovum in calida aqua et . . inpones ova ad vesicam, tune liga valde bene, et 
sic fient bona ova. 
Recipe dura ova et caseum tritum et panem, et postea sex mollia ova, et hoc 
invicem miscuas, et erit unum rectum. 
Ova de Mandl: recipe farinam de reys, de mandl, recipe modium et tempe- 
rabis cum farina de reys, aliarn partem fac cum croco et cum petriclino et pistabis 
in olio in patella; hec sunt ova et postea bibe bonum vinum et eris sanus. II 
Bl. ll a enthält: 
Zu leih und zu sei ist nicht als gut 
Als ain wolbesinter mut, 
Wer hintz got lies all sein sache, 
Si war wirdig oder swache etc. 
Bl. ll b Schluss: 
vnd im pilleich zu dankchen war. 
also hat geret der Teiehnär. 
II, Bl. 15 a Johannes : 
Wer die weit also chewst, 
Damit er got verlewst, 
Wann es get dann an ain schaiden, 
so ist er ledig von in paiden etc. 
fVergl. Germania II, 142.)
	        
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