Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 66. Band, (Jahrgang 1870)

Beiträge zur älteren tirolischen Literatur. 11. 
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dort entsteht, z. B. 474. 861. 1889. 4923. 6631. 7739. 7873. 9604. 
9921. u ö. Aber V. 6457 hat G. allein das richtige: der des scheffes 
nimet gam i). 
In der Schreibweise lässt der Schreiber seinen Dialekt frei 
walten. Er schreibt lieby 203. 448. 981. 7651, welchy 203. purdy 
7307 puchly 10112 u. ähnl. Gewöhnlich gebraucht er au für ä, z. B. 
aubenteur 133. praucht 135. rauch 1015. 1539. hernauch 6411. 
naucb 6447. 6474. 6482. underlauß 6453. mauß 6435. 6436. 6442. 
6449. 6452. ubermauß 6441. laut 6459. maul 6471. 6472. haut 
6485. raut 6489. fauchen 6498. taut 6606. haut 6572. 5677 u. s. f. 
Auch für « begegnet manchmal au z. B. uaudel 6667. naucht 7938. 
auß (aß) 1735. 8308. faucht 1564. Anstatt des baierischen ei ist 
das i oft gebraucht z. B. glich 6479. schribt 6516. tribt 6517. lidet 
6552. nidig 6558. allzit 6565. gelicli 6566. u. s. f. Auch das ältere ü 
findet sich manchmal für auz. B. puren öfters, strucht 6511. 
u begegnet auch für o: hunck (honig) 2954. 6525. e st. i tritt 
oft in send für sind ein z. B. 6417. 6426. 6429. 6615. 6617. 6626. 
Für altes i, bair. ei, steht e in: penigent 6430. 
Einschiebung des n~) begegnet consequent in den Wörtern 
keusch keuschait, die hier kunsche, künschait, kunschait geschrie 
ben sind. 
Zu bemerken ist l'erners, dass die zweite Person plur. der Verba 
durchaus auf nt endet, und beachtenswerth ist die Form wend für 
wellent 8871 und der Imperativ ga ng 9336. Der Schreiber hat in 
solchen Fällen dem Werke seinen alemannischen Dialekt aufge 
drückt. Charakteristisch für unseren Schreiber ist die häufige Ein 
schiebung der Wörter auch und heiligen. 
5. Papierhandschrift der k. k. Universitätsbibliothek zu Inns 
bruck. (2?) Nr. 961. 3 Helte in Dimidiatfolio. 
Das erste Heft hat 36 beschriebene Blätter, von denen Bl. l a bis 
34 b Excerpte aus Vintler’s Gedichte enthalten, das zweite Heft hat 
20 Blätter. Bl 3“ —10“ bieten Bruchstücke aus unserm Gedichte, wie 
das ganze dritte, das 28 Blätter zählt. Die unschöne Handschrift gehört 
dem Ende des 15. Jahrhunderts an und rührt zweifelsohne von einem 
*) nimet gam] meinant gan W S. ainmet gawint F. 
2 ) Vergl. Weinhold al. Gr. §. 201. 
19 *•
	        
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