284 Z i n g e r 1 e Geistlichen her, der fromme Sentenzen für seine Predigten sammelte. Darauf weisen die Stellen aus Freidank und die lateinischen Sen tenzen im ersten und zweiten Hefte *)• Aus Vintler’s Werke sind nur 3 ) Das erste Heft enthält Bl. 36“ h lateinische Sprüche, das zweite bietet Bl. 2 und Bl. 12 a lateinische Sprüche und verschiedene Recepte, auch Deutsches. Ich theile einige Proben mit: Qui timet deum, quot non dampnabitur, Vix vel nunquam salvabitur. — Ve, quare amamus talia, que non sunt permanencia, sed florent quasi lilia, quarum odor et folia veloeitate nimia deficiunt sic talia. Item in evangelio dominica extra festum pasce : ego sum pastor Bonus, cog- nosco oves meas et ipsi me cognoscunt. Nv. exemplum, daz sanctus Petrus mit grozzer rew, als oft er an sein verleugen gedacht, sein sunde heweynet, das sein antlütz vol rnnczl und die äugen rot und ungeschaffen waren, wann er die stütz mit ain tiichlein, das er albeg pei im, trukhen müst, wie wol in die vor all ver geben waren. Item dez geleich sein wir all schuldig unser vergangen sünde ze betrachten und mit rewe ze bewainen, damit wir tailhaftig werden der unbe- greifflichen frewde und vertragen der hellischen peine etc. Von lateinischen Koch- recepten gehe ich folgende: Recipe duas vesicas bovinas vel vaccinas, ex hoc facias unum ovum in calida aqua et . . inpones ova ad vesicam, tune liga valde bene, et sic fient bona ova. Recipe dura ova et caseum tritum et panem, et postea sex mollia ova, et hoc invicem miscuas, et erit unum rectum. Ova de Mandl: recipe farinam de reys, de mandl, recipe modium et tempe- rabis cum farina de reys, aliarn partem fac cum croco et cum petriclino et pistabis in olio in patella; hec sunt ova et postea bibe bonum vinum et eris sanus. II Bl. ll a enthält: Zu leih und zu sei ist nicht als gut Als ain wolbesinter mut, Wer hintz got lies all sein sache, Si war wirdig oder swache etc. Bl. ll b Schluss: vnd im pilleich zu dankchen war. also hat geret der Teiehnär. II, Bl. 15 a Johannes : Wer die weit also chewst, Damit er got verlewst, Wann es get dann an ain schaiden, so ist er ledig von in paiden etc. fVergl. Germania II, 142.)