Über das iberische Alphabet.
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kische Wörter darin sind sicherlich von dem sonst höchst verdienst
lichen Larramendi selbst gemacht. Die beiden baskisch-fran
zösischen Wörterbücher von Lecluse (Toulouse 1826) und Sala-
berri (Bayonne 18o6) bieten nur sehr wenig, so wie auch die kurze
„Auswahl baskischer Wörter in alphabetischer Ordnung“, welches
W. v. Humboldt im vierten Bande von Adelungs Mithridates mit-
getheilt hat, zwar sehr verdienstlich ist, aber doch bei Weitem für
das Sprachstudium nicht ausreicht. Es mussten daher, um nur
einigermassen in den Wortschatz der baskisehen Sprache einzudringen,
zwei sehr beschwerliche Wege eingeschlagen werden. Der eine war
eine Umarbeitung des Wörterbuches von Larramendi in ein bas-
kisch-spanisches, der andere wurde durch die Erwerbung einer bas-
kischen Bibelübersetzung ermöglicht 3 ), indem zu gleicher Zeit eine
lateinische Coneordanz zur Auffindung und Sicherstellung vieler bas
kischer Wörter diente.
Eine abermalige Reise des Verfassers nach dem Baskenlande,
welche diesmal auch auf den spanischen Bestandtheil desselben
ausgedehnt wurde, trug das Ihrige dazu bei, um das Interesse an
Volk und Sprache zu erhöhen. Dieses wurde noch durch die Bekannt
schaft mit Männern, welche tlieils in Geist und Form ihrer Landes
sprache tiefer eingedrungen waren, theils mit den Sitten und Ge
bräuchen ihres Volkes vertraut waren, angefacht. Unter diesen muss
mit Dankbarkeit vor Allem des Herrn Capitäns Duvoisin gedacht
werden, welcher sich durch mehrere grammatikalische Arbeiten und
durch die obenerwähnte Bibelübersetzung einen bedeutenden Namen
erworben hat; ferner ist zu nennen Herr Dasconaguerre, der
Verfasser eines anmuthigen Büchleins unter dem Titel: „Les echos
du pas de Roland“; dieser, der auch manch artiges baskisches
Gedicht gefertigt hat, lebt wie Jener zu Bayonne; endlich ist zu
gedenken des P. Franz Ara na, S. J., dessen Bekanntschaft in Loyola
gemacht wurde.
3 ) Bilde saindua edoTestament Zahar eta Berria, Duvoisin kapitanak latinezko Bulga-
tatik leliembiziko aldiko Lapburdico eskarara itzulia. Luis-Luziano Bonaparte print-
zeak argitara emana. Londresen. 2. Vol. 8. Da nur sehr wenige Exemplare
gedruckt sind, so steht diese Bibel ziemlich hoch im Preise, meistens zwischen 200