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I. Abhandlung: Bittner.
Prüfsteine beizulegen, an denen die Gültigkeit der — ich darf
es wohl sagen — nicht immer mühelos erschlossenen Sprach-
gesetze erprobt werden möge.
Zu diesem Ende will ich es versuchen, eine Anzahl be
sonders lesenswerter und sprachlich interessanter Texte, die ich
aus dem von David Heinrich v. Müller, Alfred Jahn und Wilhelm
Hein aufgenommenen und ins Deutsche übersetzten Mehri-
Materiale 1 ausgewählt habe, mit jenen ,Studien' streng metho
disch in Einklang zu bringen. Als ersten Teil dieses von mir
geplanten Anhanges lege ich sechs Texte vor, die wir D. H.
v. Müller zu danken haben, und zwar aus ,Südarabische Ex
pedition', Band IV: Die Mehri- und Soqotri-Sprache I, Wien,
Kaiserliche Akademie der Wissenschaften, 1902 — nämlich:
A. ,Aschenputtel', S. 117—135, wozu man auch das von D. H.
v. Müller ebendort zum Schlüsse unter ,Zur Sagen- und
Märchenbildung' S. 211—214 Mitgeteilte nachlesen wolle
(bei Müller unter ,Erzählung' E). 2
B. ,Der närrische Mann', S. 111—117, wozu man auch
S. 209—211 vergleichen möge (bei Müller unter Er
zählung' D).
C. ,Geschichte dreier Brüder', S. 135 — 144; vgl. dazu auch
S. 216 und 217 (bei Müller unter ,Erzählung' G).
einer Anzeige von ,K. Brockelmann, Grundriß der vergleichenden Gram
matik der semitischen Sprachen 4 , S. 322 — 430; — 1909 in ,Der gemein
semitische Ausdruck für ,Zunge 4 — ein nomen agentis, S. 144—150; —
1910 in ,Neues Mehri-Materiale 4 , S. 70—92; — 1913 in ,Einige das
Mehri betreffende Bemerkungen zu Brockelmanns Grundriß II (Syntax),
S. 48—52, und einige Etymologien.
• 1 In Band III, IV und IX der Südarabischen Expedition, Kais. Akademie
der Wissenschaften zu Wien, 1902.
2 Die Mehri-Version des Märchens vom Aschenputtel ist noch einmal ab
gedruckt worden in Band VII der Südarabischen Expedition, der die
Sfcauri-Texte enthält, und zwar S. 34—45 (mit paralleler Shauri- und So-
qotri-Übersetzung, letztere auch in Band YI, Soqotri-Texte, S. 35—42). —
Ich habe die Absicht, das Märchen vom Aschenputtel in den drei Mahra-
sprachen als sprachvergleichende Studie in der Art der vorliegenden
Publikation zu bearbeiten.