Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 144. Band, (Jahrgang 1902)

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X. Abhandlung: Rhodokanakis. 
lied XXXVIII beziehe sich auf ‘Abd al-Malik, den Thatsachen 
entspricht. Das oben angedeutete kurze Fragment LXIII., das 
vom Sammler des Diwän’s als Panegyricus auf ‘Abd al-'Aziz 
bezeichnet wird, enthält, soweit es uns erhalten ist, keinerlei 
Anspielung auf das in Rede stehende politische Ereigniss. 
Nr. III. führt uns nach Ilulwän. V. 1—5 ist Anrede an den 
Dichter; diesen sucht dort, aus Rakka kommend, seine Geliebte; 
nur diese (nicht etwa ein Bote) kann in den VV. 2 f. gemeint 
sein: denn die Liebe hat sie auf den rechten Weg geleitet, 
so dass sie den Dichter fand, der dadurch von den eingangs 
(V. 1) geschilderten Schmerzen geheilt ward (V. 4). Vers 5 erst 
scheint von einem Boten zu handeln, den die Geliebte früher 
nach jenem ausgesendet hatte, der aber den Dichter verfehlte. 
VV. 6. 7. 8. sind eine Verherrlichung Hulwän’s (s. o.) 
V. 9—15 wird das Thema eingeleitet durch das Lob des 
‘Abd al-‘Aziz, des Sohnes der Lailä (11), einer Edlen vom 
Stamme Kudä'a, während sein Vater als ’Omajjade dem Hause 
‘Abd Manäf angehört. Ihm mögen — so wünscht der Dichter 
(9) — die Schätze Aegyptens, ‘Iräk’s und Syriens wohl 
bekommen. Man ist versucht in dieser Aufzählung der drei 
reichsten Provinzen des Reiches den vom Dichter versteckt 
ausgesprochenen Wunsch zu erkennen, es möge ‘Abd al-‘Aziz 
einst nach dem Tode seines Bruders das Chalifat 1 , also die 
Herrschaft über Aegypten hinaus, zufallen; so war es ja von 
Merwän bestimmt, und als ‘Abd al-‘Aziz es seinem Bruder ver 
weigerte, dessen Sohne al-Walid den Vorrang vor sich selbst 
als Nachfolger ‘Abd al Malilt’s einzuräumen, bat ihn dieser, 
doch mindestens als seinen eigenen Nachfolger, sollte er den 
Chalifen überleben und nach ihm zur Herrschaft kommen, 
Walid statt seines Sohnes 'Abft Bekr anzuerkennen. Doch auch 
hierin gab ‘Abd al-‘Aziz nicht nach und darauf deuten die 
folgenden Verse (16—18) hin, worin der Dichter von des Statt 
halters Söhnen spricht, die ihm nachfolgen werden. 
V. 19f. sollen wohl eine Rechtfertigung derer enthalten, 
die des Dichters Ansicht in der Sache theilen. Es heisst da: 
,Wir halten fest an der Huldigung des Propheten und dem ihm 
gegebenen Gehorsam: so besiegen wir die Feinde und halten 
Vgl. LXI. 12.
	        
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