Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 144. Band, (Jahrgang 1902)

Dor Diwan des ‘Ubaid-Allah Ibn Kais ar-Rokajjät. 
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die Ordnung an den fernsten Grenzen des Reiches aufrecht; 
rufst du uns, so erscheinen wir gewappnet in ganzen Heer- 
schaarcn, Südaraber und Nordaraber, denen niemand wider 
stehen kann.' Nach einer Variante 1 ist jedoch zu lesen und 
zu übersetzen: ,An der Huldigung des Propheten und dem 
(anlässlich unserer Huldigung bei Lebzeiten Merwän’s) dir 
geschenkten Gehorsam/ ,Die Huldigung des Propheten' aber, 
mit der von IKR nur die Anerkennung und Befolgung seiner 
Satzungen, also der ,Islam 1 gemeint sein kann, hatte in diesem 
Falle mit der Frage der Thronfolge nicht das Mindeste zu 
thun. Denn eine Huldigung des Thronfolgers, wie sie hier 
stattgefunden hatte, bei Lebzeiten des Vorgängers und in erb 
licher Weise, war dem Geiste Muhammed’s, der selbst für die 
Nachfolge nicht die geringste Bestimmung getroffen hatte, fremd 
und von seinen Satzungen toto coelo verschieden. 
Hinzuweisen wäre noch auf die Gleichstellung der c U£m 
und Arab in V. 19 dieses Gedichtes, die, soweit sie nur Muslime 
sind, an den Geschicken des Staates in gleicher Weise theil- 
nehmen. 
Nr. LXI: 1—5 Nasib an ’Asmä’, deren Bild dem Dichter 
im Traume erscheint und seine Leidenschaft neu anfacht. Sie 
wird Zaidija, einem Ahnherrn oder Stammvater Zaid ent 
sprossen, genannt; als sie in al-Guräba (i. d. Jamäma) bei der 
Quelle ’Usais und bei at-Talam wohnte, war sie des Dichters 
Nachbarin. Aber ein eifersüchtiger Gatte ist mit ihr fort 
gezogen und hat sich weit weg von dort angesiedelt. Jetzt weilt 
auch der Dichter in der Fremde und sehnt sich nach der 
Heimat oder überhaupt jenen Orten, die er einst bewohnt hat, 
zurück. ,0 wer einen Blitz im Hi^'äz aufleuchten sieht 1 , ruft 
er aus, ,von den Palmen und von der Harra Medina’s her 
bis nach der Gegend von Tjam 1 und knüpft den Wunsch daran: 
em ausgiebiger Gewitterregen möge das Thal Medina’s und 
das ganze Haram befruchten, das Land seiner Sippe, zu 
dessen hervorragendsten Bewohnern er einst gehört hat (6-—10). 
Jetzt aber vermisst er die Edelsten der ’Omajjaden, ausser 
Einem, dem Statthalter Aegyptens ‘Abd al-'Aziz in Bäbiljaun 
^—ij* er?3 ^ Jas! * Lj Ää-o 
Comm.: Äelhh ^ Var.: JL-kcl
	        
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