Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 13. Band, (Jahrgang 1854)

Bericht über die in Konstantinopel erschienenen Werke. 
21 
fasslicher gemacht werden, reiht sich eine kurze Aufzählung ') der ver 
schiedenen Übertragungen und Umarbeitungen welche das genannte 
Originalwerk im Laufe der Zeiten erlitt, woran sich 66, der erwähn 
ten türkischen Umbildung entnommene und vom Verfasser in Vers 
und Reim gebrachte Rathschläge und Erzählungen in eben so vielen 
Absätzen anschliessen. Doch sind die Verse im höchsten Grade matt 
und stehen der blühenden Prosa des Urbildes weit nach. Auch die 
bisher noch ungedruekten Stellen des Humajun-Name, welche, 
wie es im Vorworte heisst, dem Ruche eingeschaltet wurden, ent 
behren aller poetischen Redeutung. Nicht minder werthlos als der 
rhythmische Theil ist der Anhang (Seil i e) 2 ), welcher in 16 Ab 
schnitten moralische Retrachtungen und Relehrungen über und durch 
verschiedene Herrscher und Könige umfasst. Den Schluss bilden auf 
S Seiten Lobhudeleien zu Ehren von Scheichen und Sultanen, nebst 
einigen Chronogrammen ohne Interesse. Der Autor nennt sich 
Es-seid Abdul-Nafi, Enkel des verstorbenen Mufti von Adana, 
Hadschi Ishak Efendi, und bekleidet in der türkischen Reamten- 
Hierarchie die zweite Rangstufe 3 ). 
Nr. 294. S eili Schakaik 4 ), d. h. Anhang zu den Anemonen; 
ein Folioband von 771 Seiten, ebenfalls in obiger Staatsanstalt auf 
gelegt und Anfangs Silhidsehe vollendet. 
Das Ganze führt den Titel: „Gärten der Wahrheiten 5 ) in Vol 
lendung der Anemonen,“ und ist die in türkischer Sprache abgefasste 
Fortsetzung der „Nomanischen Anemonen“ 6 ) überschriebenen be 
rühmten Riographien osmanischer Gesetzgelehrter von Tasclikö- 
prisade, welche letztere bis gegen Ende der Regierung Sultan 
Suleiman des Grossen reichen und vom Verfasser des gegen- 
*) Derselben zufolge ward das Werk Bidpai’s unter Nuschirwan aus dem Indischen 
ins Pehlewi; unter dem Abbasiden-Chalifen Ebu Dschafer ins Arabische; unter 
dem Samaniden Ebul Hasan Emir Nafsr ben Ahmed mit dem Titel Ke 1 i 1 e 
w e Dimne (auch Humajunname') ins Neupersische übersetzt, hierauf unter dem 
Ghasnewiden Eb ul Mosaffer Behram neu umgewandelt, dann auf Betrieb Emir 
Soheili’s, Wefirs des Sultan Hufsein Baikara, als Enwari-Soheili, aber 
mals umgearbeitet und verschönert, worauf endlich die oben angeführte Übersetzung 
ins Türkische unter Sultan Suleiman folgte.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.