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Freih. v. Schlechta-Wssehrd.
gerichtete Fragen von ihm ertheilten Antworten in einem Buche zu
sammengestellt haben, das merkwürdig zu lesen sein soll. Ausserdem
schrieb er ein „Waridat“ J ) (Eingebungen) betiteltes Werk mysti
schen Inhaltes und anderes mehr. Seine Erben jedoch die den Werth
seiner literarischen Leistungen nicht zu schätzen wussten, verschleu
derten dieselben, daher einige seiner Freunde das vorliegende Werk
an sich brachten und durch Veröffentlichung dem Vergessen ent-
reissen wollten.
Ist nun gleich hierdurch der orientalischen Belletristik eben kein
Dienst geleistet worden, so hat das beschriebene Product doch inso-
ferne Werth, als es seines einfachen Styles halber dem der türkischen
Sprache beflissenen Europäer ein nützliches Lesebuch leichtfass
licherer Gattung in der Art des „T utiname“ darbietet.
Nr. 293. Kitäbi Nafi elasäri newhawei simär eles-
mär 3 ), d. h. Buch der nützlichen Spuren der Erstlingsfrucht der
„Früchte der Nachtgespräche“, ein 166 Seiten betragender Octavband
in türkischer Sprache, dessen Druck in den letzten Tagen des Monats
Redsclieb in der mehrgenannten hiesigen Staatsanstalt vollendet
ward.
Zur Erläuterung des sinnlosen Titels muss zuvörderst bemerkt
werden, dass die unter Sultan Suleiman, dem Gesetzgeber, ange
fertigte türkische Bearbeitung des berühmten indischen Fabelwerkes
Bidpai’s „Früchte der Nachtgespräche“ überschrieben worden
war. Unter Erstlingsfrucht (newb a w e) wird offenbar die aus jenen
Früchten getroffene Auswahl verstanden; die „nützlichen Spuren“
(nafi elasar) kamen einzig und allein nur darum in den Titel, weil
der Verfasser Abd-ul-Nafi, d.i. der Diener des Nützlichen, heisst
und zugleich weil das Wort elasar mit dem letzten "Worte elesmar
reimt, daher die Aufschrift in verständlichere Redeweise übersetzt
„Nützliche Auswahl von Erzählungen aus Bidpai’s türkischer Be
arbeitung “ lauten würde. An das zehn Seiten füllende Lob Gottes,
des Propheten, Grosswefirs, Scheich-ulislams und sämmtlielier Mi
nister, dessen schwülstige Prosa und schale Verse durch Angabe
der darin vorkommenden selteneren Worte sammt Bedeutung,
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