Schuchardt. Ueber die Renguelasprache.
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Ueber die Benguelaspraehe.
Von
Hugo Schuchardt,
conespondirendem Mitgliede der kais. Akademie der Wissenschaften.
Auf Kreolisches fahndend, erhielt ich von Herrn Constancio
de Almada Guerra in Benguela Mittheilungen über die Benguela-
sprache, für welche ich ihm auch an dieser Stelle meinen ver
bindlichsten Dank sage. Sie beziehen sich auf das reine
Benguela, wie es im Hinterland (port. sertäo, afr. nano) ge
sprochen wird, nicht auf das durch die Berührung mit dem
Portugiesischen und mit anderen afrikanischen Idiomen ziemlich
stark modificirte, wie es in der Stadt Benguela üblich ist.
Zwei Individuen, welche jenes vollständig mächtig sind, haben
als Autoritäten gedient.
Nach Cannecattim (Obs. gramm. sobre a Lingua Bunda
S. XV) ist das Benguela vom Bundu 1 so verschieden, dass es
Personen, denen das letztere Muttersprache ist, nur mit Mühe
lernen; seine Herrschaft reicht bis zum Quanza, indem es sich
über die Q.uisama erstreckt, während deren östliche Nachbarn,
die Libolo, eine Bundu-Mundart reden. So viel ich sehen kann,
hält das Benguela zwischen dem Bundu und dem Herero etwa
die Mitte; am allernächsten verwandt scheint es mit dem Rondu
und dem Vanda zu sein, aus denen Hahn in seiner ,Grammatik
des Herero' eine Reihe von Substantivformen mittheilt.
Bleek sammelte einVocabular und einige Gesänge in der
Benguelaspraehe, und zwar der Nano-Varietät (A comp, gramm.
§. 41. 496). Er konnte eine ziemlich lange Reihe von Sub-
1 Mein Gewährsmann nennt zwar das Idiom, über welches er mich unter
richtet, hambundo; es ist aber zu bedenken, dass dieser Ausdruck ur
sprünglich eine sehr weite Bedeutung hat; im Angolensischen oder Bundu
heisst omu-bundu ,der Neger*.