Gi Im. Über Kohlensäure-Bestimmung der atmosphärischen Luft.
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Über Kohlensäure - Bestimmung der atmosphärischen Luft.
Von Dr. Hugo v. Gilin 1 )-
(Mit I Tafel.)
Seit längerer Zeit mit derartigen Versuchen beschäftiget glaube
ich nunmehr Resultate mittheilen zu können, die der Wahrheit ganz
entsprechen. Nebstdem, dass die gemachten Versuche mit den von
Saussure angestellten Bestimmungen 2 ) völlig übereinstimmen, sind
dieselben durch gemachte Controlversuche, von denen später die
Rede sein soll, fast gänzlich ausser Zweifel gesetzt.
Der Apparat, dessen ich mich bediente, hatte folgende Einrichtung:
Ein Aspirator A Fig. 1, mit einem Thermometer und Manometer
versehen, ist durch einen Kautschukschlauch mit der Absorptionsröhre
B in Verbindung gebracht. Dieselbe ist fast ein Meter lang, von
der Weite einer gewöhnlichen Verbrennungsröhre, an dem unteren
Ende schenkelförmig gebogen, am oberen etwas ausgezogen. Zur
*) Die vorstehende Mittheilung- des Herrn Dr. Giim möge als die Fortsetzung der
von mir beschriebenen Untersuchungen über die Kohlensäurebestimmung der Atmo
sphäre betrachtet werden. Die Methode, welche hier befolgt wird, rührt von
Herrn Dr. C. Mohr in Coblenz her, der mir bald nachdem ich* meine Erfah
rungen veröffentlicht hatte, dieselbe brieflich mittheilte und mich aufforderte
nach ihr die Bestimmungen zu versuchen.
Da meine Zeit anderweitig schon sehr in Anspruch genommen war, übernahm
es Herr Dr. Gilm nach derselben eine Anzahl Analysen auszuführen, deren mit
der grössten Sorgfalt gewonnenen Resultate dieses Verfahren unstreitig als das
zweckmässigste und schärfste empfehlen, welches wir gegenwärtig für[diese schwie
rigen Bestimmungen besitzen.
Die Methode ist zugleich die einzige, welche durch Gegenversuche contro-
Jirt wurde und dadurch den Zahlen volles Zutrauen sichert.
Sie umgeht, indem sie mit einem Titrirversuch zu Ende geführt wird, jede
Wiigung, und ist bei einiger Übung schnell und sicher auszuführen.
Sie wird die Anerkennung aller Chemiker verdienen, die sich in der Folge
mit solchen Untersuchungen befassen wollen, und ich benütze, da zunächst mein
Interesse dadurch berührt wurde, die Gelegenheit, Herrn Dr. Mohr meinen ver
bindlichsten Dank dafür abzustatten.
Die Frage, die ich mir im Anfänge meiner Versuche gestellt hatte, ob
während des hier herrschenden Südwindes (Sirocco) der Kohlensäuregehalt der
Luft sehr verändert ist, kann nun schon beantwortet werden.
Die Schwankungen sind höchst unbedeutend und jedesfalls zu klein, um die
merkwürdigen Wirkungen auf den Organismus mit erklären zu können, die sich
während der Herrschaft desselben einstellen. Hlasiwetz.
2 ) Poggendorff, Annalen der Physik und Chemie, Band XIX, Stück III, Seite 391.