Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 24. Band, (Jahrgang 1857)

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besseren Absorption ist die Röhre mit groben Glasstücken bis über 
die Hälfte gefüllt. Die zu untersuchende Luft wird in die etwas 
schief gestellte Röhre durch ein Glasrohr c eingeführt. 
Ein zwischen dem Aspirator und der Absorptionsröhre einge 
schalteter Probeapparat C versichert von der vollständigen Absorption 
der Kohlensäure in der Röhre. Als Absorptionsmittel diente vollkommen 
klares Barytwasser, das in einer Spritzflasche bereit gehalten wurde. 
Schaltet man zwischen Röhre und Aspirator noch ein Kölbchen mit 
Barytwasser ein, so bemerkt man, dass immer eine kleine Trübung 
in demselben auftritt, die aber nur von der in demselben befindlichen 
Luft herrührt. Um dies zu umgehen, gab ich dem Probeapparat die 
Einrichtung, wie sie in der Fig. 1 abgebildet ist. Das Probefläsch 
chen a wird ganz voll gefüllt, so dass das durch die eintretende Luft 
verdrängte Barytwasser in das als Vorlage dienende zweite Fläsch 
chen b gelangt, welches vor dem Versuch leer gelassen wird. Ver 
suche, in denen ich mehr als die dreifache Menge der sonst zu absor- 
birenden Kohlensäure und noch dazu mit grösserer Geschwindigkeit 
den Apparat durchlaufen liess, gaben mir die vollständigste Über 
zeugung von der gänzlichen Absorption der Kohlensäure in der Röhre. 
Die Flüssigkeit des ersten Kölbchens a blieb dann durchaus 
ungetrübt. 
Die Menge der untersuchten Luft betrug im Durchschnitt 60 
Litre, sie wurde aus dem anstehenden Garten entnommen. Nach 
Ausfluss von je 30 Litre, wozu drei Stunden erforderlich waren, 
wurden Barometer-Temperatur und Manometerstand notirt, der Aspi 
rator neu gefüllt. Nach soweit beendigtem Versuche wurde zum Aus 
waschen des erhaltenen Niederschlags geschritten. Es geschah dies 
auf einem Doppeltrichter Fig. 2. (Der innere Kork hat ausser der 
Bohrung für den Trichter noch eine seitliche Spalte, um die Luft des 
äusseren Trichters und der Flasche communiciren zu lassen.) 
Die Röhre wurde zunächst mit destillirtem Wasser, das mit 
kohlensaurem Baryt gesättigt war 1 ), 6—7 Mal ausgespült, der Trichter 
nach jedesmaligem Aufgiessen bedekt, zuletzt drei Mal mit ausge 
kochtem Wasser naehgewaschen, der Niederschlag auf dem Filter 
ebenso behandelt. Es mag nicht befremden, dass die ablaufende 
D Dies ist eine Vorsichtsmassregel, dieSaussur eeingeführt hat (P ogge n d o r ff, 
Baud XIX, Stück III, Seite 400) und die ich nach der Erfahrung dieses Chemikers 
nicht umgehen zu dürfen glaubte.
	        
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