Gi Im. Über Kohlensäure-Bestimmung der atmosphärischen Luft. 279 Über Kohlensäure - Bestimmung der atmosphärischen Luft. Von Dr. Hugo v. Gilin 1 )- (Mit I Tafel.) Seit längerer Zeit mit derartigen Versuchen beschäftiget glaube ich nunmehr Resultate mittheilen zu können, die der Wahrheit ganz entsprechen. Nebstdem, dass die gemachten Versuche mit den von Saussure angestellten Bestimmungen 2 ) völlig übereinstimmen, sind dieselben durch gemachte Controlversuche, von denen später die Rede sein soll, fast gänzlich ausser Zweifel gesetzt. Der Apparat, dessen ich mich bediente, hatte folgende Einrichtung: Ein Aspirator A Fig. 1, mit einem Thermometer und Manometer versehen, ist durch einen Kautschukschlauch mit der Absorptionsröhre B in Verbindung gebracht. Dieselbe ist fast ein Meter lang, von der Weite einer gewöhnlichen Verbrennungsröhre, an dem unteren Ende schenkelförmig gebogen, am oberen etwas ausgezogen. Zur *) Die vorstehende Mittheilung- des Herrn Dr. Giim möge als die Fortsetzung der von mir beschriebenen Untersuchungen über die Kohlensäurebestimmung der Atmo sphäre betrachtet werden. Die Methode, welche hier befolgt wird, rührt von Herrn Dr. C. Mohr in Coblenz her, der mir bald nachdem ich* meine Erfah rungen veröffentlicht hatte, dieselbe brieflich mittheilte und mich aufforderte nach ihr die Bestimmungen zu versuchen. Da meine Zeit anderweitig schon sehr in Anspruch genommen war, übernahm es Herr Dr. Gilm nach derselben eine Anzahl Analysen auszuführen, deren mit der grössten Sorgfalt gewonnenen Resultate dieses Verfahren unstreitig als das zweckmässigste und schärfste empfehlen, welches wir gegenwärtig für[diese schwie rigen Bestimmungen besitzen. Die Methode ist zugleich die einzige, welche durch Gegenversuche contro- Jirt wurde und dadurch den Zahlen volles Zutrauen sichert. Sie umgeht, indem sie mit einem Titrirversuch zu Ende geführt wird, jede Wiigung, und ist bei einiger Übung schnell und sicher auszuführen. Sie wird die Anerkennung aller Chemiker verdienen, die sich in der Folge mit solchen Untersuchungen befassen wollen, und ich benütze, da zunächst mein Interesse dadurch berührt wurde, die Gelegenheit, Herrn Dr. Mohr meinen ver bindlichsten Dank dafür abzustatten. Die Frage, die ich mir im Anfänge meiner Versuche gestellt hatte, ob während des hier herrschenden Südwindes (Sirocco) der Kohlensäuregehalt der Luft sehr verändert ist, kann nun schon beantwortet werden. Die Schwankungen sind höchst unbedeutend und jedesfalls zu klein, um die merkwürdigen Wirkungen auf den Organismus mit erklären zu können, die sich während der Herrschaft desselben einstellen. Hlasiwetz. 2 ) Poggendorff, Annalen der Physik und Chemie, Band XIX, Stück III, Seite 391.