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sondern als ein zweiaxiger. Es gelang bald durch die Lage der Büschel
die Richtung der Elasticitätsaxen in den Platten zu bestimmen, wobei
angenommen wurde, dass die drifte dieser Axen senkrecht auf der
Ebene der Platten steht.
Nun fehlte aber noch die Nachweisung der Axen: Mit den ein-
axigen Krystallen der Chlorite u. s. w. verglichen, mit deren Dichro
ismus die Farbentöne des Antigorits übereinstimmen, hätte sich durch
die Platte ein schwarzes Kreuz mit den Farbenringen zeigen müssen.
Es war sehr schwierig, eine deutliche Beobachtung zu machen. Die
Farbe des Minerals ist so dunkel, dass man in dem gewöhnlichen
Polarisations-Instrumente wegen zu geringer Lichtstärke fast gar
nichts sah. Die Ringe seihst waren aber hei der Dünne der Platte
schon so gross, dass man sie in einer Turmalinzange nicht mehr
übersehen konnte. Am besten gelang es, nach der Analogie der
letztem, wenn man an der Vorderseite und an der Rückseite der
Antigoritplatte die gekreuzten Turmalinplatten anklebte. Stimmten
die Polarisations-Ebenen mit den Ebenen der Elasticitätsaxen überein,
so gewahrte man allerdings etwas wie ein Kreuz, aber ein Balken
schien breiter als der senkrecht darauf stehende, dabei waren die
vier hellen Winkelräume sehr weit entfernt, und erforderten eine
starke Neigung, um auch nur bemerkt zu werden. Auch erschienen
sie paarweise einander mehr genähert, und lagen so gewissermassen
in den Winkeln eines länglichen Rechteckes. Es war nicht möglich,
eine Messung zu machen. Wurden aber die Polarisations-Ebenen
der zweiPlatten mit der Ebene der Elasticitätsaxen unter4S°gekreuzt,
so erschienen sehr deutlich die dunkeln mit den Scheiteln gegenein
ander liegenden Hyperbeln, welche durch die optischen Axen gehen.
Auch der erste der farbigen Ringe wurde gesehen, aber weit ausser
halb der Hyperbel-Scheitel, nicht so wie etwa heim Salpeter oder
Aragon, wo man so leicht die innern Ringe zunächst jedem der beiden
Systeme sieht, bis sie sich durch Lemniscaten umgeben, vereinigen.
Hier war selbst für den ersten Ring noch keine eingebogene Lemnis-
cate gebildet, wenn auch der Querdurchmesser kürzer erschien, als der
Längendurchmesser durch die beiden optischen Axen. Eine ungefähre
Schätzung gab den ersteren etwa 45°, den letzteren etwa 73°. Der
scheinbare Winkel der optischen Axen war etwa 35°. Die Schätzun
gen beruhten auf der Vergleichung der Entfernung des Auges von
der Fenstertafel, auf welcher die zu schätzenden Bilder projicirt