Full text: Der Tourist auf der Südbahn von Wien bis Triest

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Bruck steht; nächst Trifail das ka k. Aerar, und der Ge⸗ 
werke Herr Maurer, und naͤchst Sagor, die Gewerkschaft 
am Savestrom, und die Zuckerfabriks-Gesellschaft von 
Laibach. Alle diese Werke standen bisher nur in schwachem Be⸗ 
triebe, bis die Staatsverwaltung die Anwendung von Stein— 
kohlen zum Lokomotivenbetrieb auf der Staats-Eisenbahn ein⸗ 
fuͤhrte, wodurch diese Werke, da ihnen nun reichlicher Absatz 
geboten war, sich rasch belebten. Am schwunghaftesten und 
rationellsten wird das Werk von Hrastnigg, durch die Trie— 
stiner-Gesellschaft betrieben, wo die zweckmäßigsten Grubenbau— 
ten ausgeführt sind, und auch zur Beförderung der Kohlen die 
oben erwähnte Eisenbahn, welche am Stationsplatze Hrastnigg 
in die Staats-Eisenbahn mündet, angelegt ward. Die Länge 
dieser Fluügelbahn ist eine halbe Meile (20000)9. Zu Lagerung 
der Kohlen sind hier stattliche Magazine angelegt. Die Ge⸗ 
werkschaft am Savestrom betreibt auch zu Sagor nebst dem 
Kohlenbau mit einem Theile der erzeugten Kohlen eine Blei— 
und eine Zinkschmelzhütte mit dem besten Erfolge. Die Erze 
werden in den nächsten Gebirgen gewonnen. Wir müssen 
auch der schönen Brücke gedenken, auf welcher die Bahn über 
den, dem Seitenthale entströmenden Wernitza-Bach setzt. 
Sie ist von Quadern nnd hat 3 Bogen mit 60 Spannung. 
Hier beginnen nun schon die großen Felssprengungen, welche 
zur Ansegung der Bahn nöthig wurden, und welche bis an 
die Station Sava nur selten unterbrochen sind. — Zwischen 
Hrastnigg und Trifail gelangen wir auch an der inter— 
essanten Stromgegend am weißen Schwall, zu dem ersten 
Tunnel, von 690 Länge. — Die Gegend hat hier bereits 
einen sehr ernsten Charakter angenommen. Der Strom glei⸗ 
tet durch düstere Felsenengen, nur hier und da gewahrt das 
Auge ein einsames Häuschen oder eine Mühle. Die Felsge— 
bilde sind meist wild und zerrissen, zum Theil in beträchtlicher 
Höhe himmelan strebend. — So erreicht man den Stations— 
platz Trifail. Eine Brücke führt über den Bach, welcher 
die Gränze zwischen Stevermark und Krain bildet. Die Ge— 
gend bleibt sich gleich, auch von hier bis zum Stationsplatze 
Sagor; auf dieser Strecke bemerken wir besonders den schoͤ—
	        
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