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zweite mit 4458 Seehöhe), und dem Stuhlek, welches den
höchsten Punkt des Gebietes bildet, und bis 3622“ Seehöhe an—
steigt, einen der herrlichsten Aussichtspunkte des Landes bietend,
und doch fast ungekannt, in keinem Reisehandbuch genannt, bis
ich darauf aufmerksam machte. (Die Alpengegenden Niederöster—
reichs und Obersteiermarks, dritte Auflage, Wien bei Tendler u.
Comp. 1855). Die Gegend des Fröschnitzthales ist belebt durch
zahlreiche Hütten und Höfe, Hammerwerke ꝛc. Die größten Häu—
sergruppen sind Steinhans und Spital. Bei Steinhaus wird auch
Eisenbau getrieben, und es befinden sich daselbst die Schmelzen des
Ritter von Wachtlerschen Gewerbes. Spital ist der Pfarrort.
Das Dorf mit gegen 60 Häusern liegt an der Hauptstraße und
von hier ging die Kultur der Gegend aus. Im 12. Jahrhundert
dunkelte hier ringsum mächtiger Forst, der Zerrwald genannt.
Durch seine Schatten führte der gefährliche Saumweg nach dem
Semmering. Unwegsamkeit und Raubgesindel gefährdete die ar—
men Wanderer und Pilger, welche zahlreich über den Berg zogen,
auf den Fahrten nach Palästina Markgraf Ottokar V von Steyer
erbaute endlich im Jahre 116) im Herrwalde, nachdem
er ihn vorher von Räubern reinigte, ein Hospiz für die Pilger,
zu Ehren der heiligen Gottesmutter Maria-Himmelfahrt mit
einer Kirche. Dieß war der Ursprung Spitals, den es noch
in seinem Namen bewahrt. Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts
ist dieses Hospiz überflüssig geworden. Die Kirche ist Dekanats—
pfarrkirche. Das uralte Muttergottesbild (Skulptur) ist sehens—
werth. Die eisernen Thüren der Sakristei wurden aus einer Räu—
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(des Freiherrn von Dietrich Sensenhammer, Streckhammer ꝛc.
Im Bahnhofe in Mürzzuschlag haben wir den Auslauf der Sem—
mering⸗Bahn erreicht.
Diese Wanderung ist ohne Zweifel eine der lohnendsten,
nicht nur im österreichischen Alpengebiete, sondern im ganzen
Kaiserstaate. Die Semmering-Eisenbahn hat ihren Platz unter
den herrlichsten Bauwerken der Neuzeit gesichert.
In der Angrenzung der Bahn ist bloß der Ort Schlögl⸗