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Gehaͤnge laͤngs des Mörtengrabens (auch Mirten—
graben genannt) hin, mit herrlichen Ausblicken über den
Graben, an die jenseits heranziehende Kunststraße über den
Semmering, mit der kühnen Bogenstellung der Mortenbrücke
und rückwaͤrts im Norden auf die alle Vorberge überragenden
Alpenhäupter der Rax und des Schneeberges. Der Stations⸗
platz Semmering ist dicht vor dem großen Haupt—
tunnel.
Dieser Haupttunel, 7300 lang (also nur 700 we—⸗
niger als eine englische Meile), hat gegenwärtig nur 3 Kon⸗
kurrenten in Bezug auf seine Ausdehnung, nämlich den Themse—
tunnel in London, den großen Tunnel auf der Liverpooler
und jenen auf der Lyoner Eisenbahn. In der Mitte dieses
Tunnels erreicht die Semmeringbahn ihre höchste Steigung mit
2788, bis jetzt der hoͤchste mit Schienen belegte Weg der
Welt. Trotz seiner ungeheueren Länge ist der Tunnel ohne
Krümmung geschlagen und gewährt somit bei seiner Durch—
fahrung das interessante Bild, die jenseitige Mündung erst
gleich einem Stern, dann in immer vergrößerten Lichtglanz zu
erblicken. Gerade über dem Tunnel, 344* über seinem Ge⸗
wölbe führt die Kunststraße über den Berg. An den beiden
Portalen des Tunnels, werden Inschriften angebracht, und
zwar, an dem Portale an der österreichischen Seite (im Norden):
„Franciscus Josephus J. Austr. Imp.“
„Hominum Rerumque Commercio.“
und an dem Portale der steyrischen Seite (im Süden):
„Adriaticum Germanico Juxit Mare.“
Jenseits des Tunnels, auf der steyrischen Seite, finden
sich wohl auch noch einige schöne und merkwürdige Bauobjekte,
doch nicht mehr in jener Großartigkeit, wie sich solche beson⸗
ders auf der Strecke von Clam bis an den Semmering⸗
Tunnel zeigen. Auch die Gegend hat auf der steirischen Seite
nicht mehr jenes Gepräge erhabener Wildheit und überraschen—
der Gebirgsbildungen, wie die Strecken durch den Atlitzgraben
und an der kalten Rinne.