Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 97. Band, (Jahrgang 1880)

Altertbümer der Hercegovina. 
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domus et unam moscheam habet. Usque acl duo retro annos 
turcae in Blagaj bellica tenebant tormenta (ein deutsches Ge 
schützrohr mit schönem Bild- und Wappenschmuck, deutschem 
Sprüchlein und lateinischer Inschrift, 1569 gegossen, kam aus 
Blagaj nach Mostar, ein anderes angeblich nach Constantinopel) 
ex quo est colligere, praerecitatum foVtalitium etiam a turcis 
aestimari. Totum apricum pedimontium a Blagaj Mostar us 
que minus ferax quam amoenum est. 
Buna ex Blagaj profluens intra meridiem ac occidentem 
in Neretva influit; sed antequam confluant, duos recipit anti- 
quae manus lapideos pontes, in Blagaj unum et alterum in 
pago dicto de flumine Buna viam in Stolac per Gubavica 
transmittens. Iste ultimus pons IX arcubus constat estque 
opus tum pulchrum tumque solidum, censetur esse romanum. 
Nach Jireceks (1. c. S. 25 f.) unzweifelhaft richtiger Er 
klärung, ist Blagaj (von blag, altslavisch bonus) das Schloss 
Bova des Konstantin, am gleichnamigen Fluss im Zachlumer- 
lande gelegen, der spätere? Name einfach die slavische Ueber- 
setzung des ursprünglich lateinischen, der noch heute an dem 
Flusse haftet. 1 Nach handschriftlichen Quellen war der 
Name des unter Blagaj liegenden Ortes Bisce, genauer Bisde 
u podgradju (in der Unterstadt, 1382). Bisce ist jetzt der 
Name der zwei Stunden langen, eine Stunde breiten, beiderseits 
derNarenta von Mostar nach Südosten sich erstreckenden Ebene, 
durch welche rechts die Jasenica, links die Buna der Narenta 
zuströmt. 2 Im 13. und 14. Jahrhundert Hauptort von Chlum, 
ward Blagaj sammt dem ganzen Lande zu Beginn des 15. Jahr 
hunderts (1404) von dem bosnischen Grossvojvoden Sandalj 
eingenommen und von seinem Nachfolger Stephan der neu 
gegründeten Hercegovina einverleibt. Mit seinem Suburbium 
erscheint es mehrfach als beliebter Fürstensitz und als Han 
delsstation , zwei Tagreisen von Ragusa, fast alljährlich in 
1 Blau, Reisen S. 47, sucht Bona des Konstantin irrthümlich im heutigen 
Orte Buna an der Einmündung des gleichnamigen Flusses in die Narenta, 
fünf Kilom. von Blagaj, — einem ganz unbedeutenden, zerstreut liegenden 
Dorfe von nicht 200 Einwohnern. 
2 Auch der Name Podgradje haftet noch an der Gegend nördlich von 
Blagaj, Siehe Umgehung von Mostar Taf. VIII der ,Occupation Bosniens 
in der Hercegovina 1 (k. k. Generalstabswerk).
	        
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