Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 97. Band, (Jahrgang 1880)

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Hoernea. 
d. Das mittelalterliche Castell. 
Wie alle städtischen Ansiedlungen Bosniens und der Her- 
cegovina, war auch Mostar im Mittelalter nur die Unterstadt 
(suburbium) einer Burg oder Akropole, deren Namen mit Vor 
gesetztem pod (sub, sotto) sie führte. Bei den meisten anderen 
ist diese Vorsilbe weggefallen und der Name der verfallenden 
Burg ganz auf die Stadt übergegangen. Anders in Mostar. 
Hier führt jetzt der Burghügel den Namen des Castells, und 
die Stadt nennt sich nach dem wichtigen Flussübergang, der 
hier schon in alter Zeit bestand, ,Brückenstadt' (Mostar). 
Sehern, p. 118. Civitas Mostar est veluti in faucibus 
montis Velez et magni collis Hum. Velez ab Oriente, Hum 
autem ab occasu adjacentes hinc et inde angustam relinquunt 
secus Neretva planitiem civium domibus consitam .... Uni- 
cum habet suburbium (Vorstadt) Zahum tendens ad occasum 
versus Iliißi. P. 149 heisst es bei Erwähnung des grossen 
Sees, den die Narenta einst in den Niederungen um Mostar 
gebildet haben soll: Hoc nos etiam magis confirmat ut identidem 
repetamus, antiquissimam gentem et civitatem Humska in 
elevato Hum ad magnum lacum habuisse sedem, et actu exi- 
stentia magnae arcis rudera Novi in Hum dictae civitatis de- 
fensioni serviisse, nihil obstat quin credamus. Und p. 11 zur 
Unterstützung der Hypothese, dass der alte Name der Herce- 
govina, Humska, von dem Berge Hum bei Mostar zu erklären 
sei: In hoc enim colliculo et suis vicinitatibus etiam hodie 
prostant non ignobiles reliquiae antiquarum arcium ad defen- 
dendam civitatem Podlium optime dispositarum. 
Von dieser, durch Localtradition und Ruinen also be 
zeugten Niederlassung weiss die Geschichte wenig. 1 Nicht 
einmal den Namen des Castells kennt sie und nennt dasselbe 
(1452) nur ,die Schlösser an der Narentabrücke' (do castelli 
al ponte de Neretva; Jirecck, Handelsstrassen und Berg 
werke von Serbien und Bosnien während des Mittelalters, 
S. 79 und Anm. 269). Und wie die Brücke hier zur Bezeich 
nung der Veste dient, gibt sie bald nachher (1499, 1513) auch 
1 Eine unsichere Ueberlieferung will, dass Radivoj-gost, Burgvogt des 
Herzogs Stephan, Mostar im Jahre 1440 ummauert und befestigt habe.
	        
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