Kleon bei Thukydides.
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baren Pestnoth trotz wiederholter Gesandtschaften nach Sparta 1
und trotz Perikies’ Absetzung die Athener den Frieden gesucht
hatten.
Die Forderungen, 2 an welche Kleon jetzt die Bewilligung
desselben knüpfen liess, mögen unerfüllbar gewesen sein; 3
denn die Spartaner hatten kein Mittel, Megara zur Heraus
gabe von Nisaia und Pegai, Achaja und Trözen zum An
schlüsse an die attische Symmachie zu nöthigen. Aber man
wird nicht mit Sicherheit behaupten können, dass Perikies,
der zu Anfang des Jahres 445 auf jene Punkte verzichtet
hatte, jetzt mit geringeren Concessionen sich begnügt haben
würde. Ohnehin hat Thukydides doch wol aus spartanischer
Quelle, vielleicht schon damals und von den Gesandten selbst,
erfahren, dass die lakedämonischen Beauftragten sich vor ihren
Bundesgenossen zu compromittieren fürchteten. 4 Ihr Verlangen,
nur mit Delegirten statt in offener Volksversammlung über
den Frieden verhandeln zu dürfen, mag dorischen Gewohn
heiten entsprechen, wie ja die Melier später den Athenern
ebenfalls nur solche Comiteberathung zugestanden; aber deren
Gesandten haben darin ebenso gut, wie jetzt Kleon in dem
Verlangen der spartanischen Botschafter, eine Tücke 5 gesehen.
Er konnte eben mit Rücksicht auf jene Friedensverhandl ungen
vor vier Jahren denn doch in der That sagen, er habe auch
früher erkannt, dass die Lakedämonier nichts Gerechtes im
doch possierlich, wenn auch eine gute Warnung für die Weisheit neuerer
Kritiker.
1 npsaßstag zi'iac, T^pjavtec tö; auxo'jc ajrpaxxoi iyfv<mo II, 59, 2.
2 IV, 21, 3.
3 Gilbert 179 flgde meint, Kleon habe eben mit Recht ,den Frieden damals
überhaupt noch nicht gewollt 1 . Auf alle Fälle war die Entscheidung
schwierig, und in der That ward der Frieden nach Philochoros nur mit
Majorität abgelehnt.
* [rr, I; to'uc £up.|jiayou; otaßXrjOwaiv EtuovTE^ xal ou tu^ovte; oute tou^ ’Aöqvalous
ejü pETploi? jtoi7]aavra; ä jrpouxaXouvto IV, 22, 3. Grote VI, 209 sq., ob
wohl er ebenfalls die hoffnungsreiche Stimmung der Athener billig be-
urtheilt, scheint mir die Sachlage doch nicht scharf genug betrachtet
zu haben.
5 V, 85, 1; 84, 3. Es ist also keineswegs, wie Grote VI, 107 meint, von
Kleon’s Seite an indignant rebuke der Gesandten.