Kleon bei Thukydides. 405 baren Pestnoth trotz wiederholter Gesandtschaften nach Sparta 1 und trotz Perikies’ Absetzung die Athener den Frieden gesucht hatten. Die Forderungen, 2 an welche Kleon jetzt die Bewilligung desselben knüpfen liess, mögen unerfüllbar gewesen sein; 3 denn die Spartaner hatten kein Mittel, Megara zur Heraus gabe von Nisaia und Pegai, Achaja und Trözen zum An schlüsse an die attische Symmachie zu nöthigen. Aber man wird nicht mit Sicherheit behaupten können, dass Perikies, der zu Anfang des Jahres 445 auf jene Punkte verzichtet hatte, jetzt mit geringeren Concessionen sich begnügt haben würde. Ohnehin hat Thukydides doch wol aus spartanischer Quelle, vielleicht schon damals und von den Gesandten selbst, erfahren, dass die lakedämonischen Beauftragten sich vor ihren Bundesgenossen zu compromittieren fürchteten. 4 Ihr Verlangen, nur mit Delegirten statt in offener Volksversammlung über den Frieden verhandeln zu dürfen, mag dorischen Gewohn heiten entsprechen, wie ja die Melier später den Athenern ebenfalls nur solche Comiteberathung zugestanden; aber deren Gesandten haben darin ebenso gut, wie jetzt Kleon in dem Verlangen der spartanischen Botschafter, eine Tücke 5 gesehen. Er konnte eben mit Rücksicht auf jene Friedensverhandl ungen vor vier Jahren denn doch in der That sagen, er habe auch früher erkannt, dass die Lakedämonier nichts Gerechtes im doch possierlich, wenn auch eine gute Warnung für die Weisheit neuerer Kritiker. 1 npsaßstag zi'iac, T^pjavtec tö; auxo'jc ajrpaxxoi iyfv<mo II, 59, 2. 2 IV, 21, 3. 3 Gilbert 179 flgde meint, Kleon habe eben mit Recht ,den Frieden damals überhaupt noch nicht gewollt 1 . Auf alle Fälle war die Entscheidung schwierig, und in der That ward der Frieden nach Philochoros nur mit Majorität abgelehnt. * [rr, I; to'uc £up.|jiayou; otaßXrjOwaiv EtuovTE^ xal ou tu^ovte; oute tou^ ’Aöqvalous ejü pETploi? jtoi7]aavra; ä jrpouxaXouvto IV, 22, 3. Grote VI, 209 sq., ob wohl er ebenfalls die hoffnungsreiche Stimmung der Athener billig be- urtheilt, scheint mir die Sachlage doch nicht scharf genug betrachtet zu haben. 5 V, 85, 1; 84, 3. Es ist also keineswegs, wie Grote VI, 107 meint, von Kleon’s Seite an indignant rebuke der Gesandten.