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Prof. A. v. Krem er.
Durch die Daten des genannten Werkes war ich in den Stand
gesetzt, eine viel ausführlichere Schilderung der Eroberung Syriens
und Damaskus zu gehen, als in den bisher die Geschichte der Araber
behandelnden Werken enthalten ist.
Nicht geringere Ausbeute gewährte mir die auf der kais. Hof
bibliothek befindliche Chronik von Ibn Forät, so wie das in meinem
Besitze befindliche Werk Kitäb-er-Raud’atein.
Auf diese historische Einleitung, welche die Geschichte Syriens
und Damaskus von der Eroberung des Landes durch die Araber, bis
auf die türkische Eroberung herab umfasst, folgt der eigentliche
topographische Theil, der die Lage der Stadt, ihr Klima, ihre Flüsse,
ihr Bewässerungssystem, ihre Mauern, Thiirme, Thorc, Viertel,
Strassen, Bazare, private und öffentliche Gebäude beschreibt: unter
letzteren ist besonders die berühmte grosse Moschee von Damaskus
einer ausführlichen Beschreibung gewürdiget und eine höchst interes
sante griechische Inschrift , die ich neu entdeckt, hiemit zum ersten
Male veröffentlicht worden.
Dieser Beschreibung der grossen Moschee sind allgemeine Be
trachtungen über die Entstehung und die verschiedenen Epochen des
arabischen Baustyles vorausgesendet.
Dem Ganzen ist ein Plan der Moschee beigegeben, so wie eine
Abbildung des zum ersten Male bekannt gemachten, vor der Moschee
befindlichen römischen Triumphbogens.
Daran schliesst sich die topographische Schilderung der Bazare
der Stadt und ihrer Stadtviertel an, mit zahlreichen arabischen
Inschriften, so wie die Schilderung der Citadelle, mit einem von
mir entworfenen Plane der Stadt Damaskus.
Hierauf folgt die Beschreibung der nächsten Umgebung der
Stadt, namentlich des grossen Dorfes Sali h i j e, das voll von Mc-
dreseen und Grab-Monumenten.
Der nächste Abschnitt enthält eine statistische Darstellung aller
in Damaskus befindlichen Medreseen, Moscheen und übrigen Lehr
anstalten mit einer allgemeinen Einleitung, welche das Entstehen der
öffentlichen Lehranstalten und deren Einfluss auf das wissenschaft
liche Streben der Araber schildert. Es werden 123 Medreseen, 27
Moscheen und 74 Grab-Monumente mit den Namen ihrer Erbauer und
biographischen Notizen über dieselben aufgeführt.