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Bu sson.
hatte. Die Kurfürsten hatten ihm ihre Bedingungen gestellt,
Rudolf hatte dieselben acceptirt. Er musste sich darüber klar
sein, dass er zunächst, wollte er sich nicht in gefährliche
Abenteuer stürzen, ganz entschieden nicht in der Lage war,
den Fürsten, besonders den Kurfürsten gegenüber eine voll
kommen selbstständige Politik zu verfolgen. Seine eigene Haus
macht, obwohl ja keineswegs unbedeutend, bot für eine solche
Politik nicht die genügende Basis. Die Güter und Rechte des
Reichs, auf welche die Krone angewiesen, waren vielfach in
den Verwirrungen der letzten Decennien verkauft, verpfändet,
verschenkt, oder auch einfach von den Grossen annectirt. Was
half es, dass man den löblichen Grundsatz aufstellte, alle seit
Friedrich II. Absetzung, also während der Zeit, da in Deutsch
land kein allgemein anerkanntes Oberhaupt geherrscht hatte,
vorgenommenen Veräusserungen von Reiclisgut seien ungültig?
An eine strenge Durchführung desselben war gar nicht zu
denken.
Die Hauptsorge, die Rudolf in erster Linie beschäftigen
musste, war, der Krone wieder eine respectable reale Macht
grundlage zu geben. Er suchte sie im Südosten des Reichs,
wo Ottokar von Böhmen mit klügster Ausnützung der Schwäche
Deutschlands die böhmisch - österreichische Grossmacht be
gründet hatte, die nicht nur Deutschlands Interesse in bedenk
licher Weise gefährdete, sondern, was bei der Lage der Dinge
wichtiger war, auch einer grossen Anzahl mächtiger deutscher
Fürsten bedrohlich erschien. Darum hatte Rudolf bei einer
Action gegen Böhmen keine allgemeine Opposition der Fürsten
zu befürchten, konnte im Gegentheil mit Zustimmung der
grossen Mehrzahl das reichsgerichtliche Verfahren gegen den
Böhmenkönig eröffnen. Die letzten Consequenzen mit dem
Schwert zu ziehen blieb dann freilich dem König fast allein
überlassen. Er hat es gethan mit Energie, Geschick und
Glück. Das, was er so besonders durch eigene Kraft und
Tüchtigkeit gewonnen, hat Rudolf dann dem eigenen Hause
zugewendet. Doch nicht für dieses allein, auch für des Reichs
Interesse sorgte er dadurch. Diese südostdeutschen Gebiete
in eigener Hand zu behalten hinderte Rudolf das geltende
Recht. Wenn er diese Länder seinem Geschlechte erwarb, so
that er das in der Hoffnung, es werde ihm gelingen, auch die