Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 88. Band, (Jahrgang 1877)

440 
Hartei. 
Dürfen wir aus den beiden besprochenen inschriftlichen 
Zeugnissen die Competenz des Synedriums in Bezug auf Staats 
verträge, welche den Bund tangirten, definiren und annehmen, 
dass dasselbe dann regelmässig um seine Wohlmeinung gefragt 
wurde? Busolt hat aus zwei weiteren Inschriften den Schluss ge 
zogen, dass die Aufnahme neuer Mitglieder in den bestehenden 
Bund und die Entscheidung über die Zugehörigkeit zu der Bundes 
genossenschaft vollständig in die Hand des Vorortes gelegt war, 
dass das Synedrium auch nicht einmal gehört werden durfte, 
indem er folgendes Verfahren bei der Aufnahme neuer Mit 
glieder annimmt (a. a. 0. S. 698): ,Die Gesandten tragen 
der Bule ihr Gesuch vor, der Senat beschliesst über die Zu 
lassung der Gesandten zur Ekklesia und fasst über die Auf 
nahme ein Probuleuma, das der Verhandlung des Demos zu 
Grunde gelegt wird, der Demos entscheidet definitiv über die 
Aufnahme. Dann findet die Beschwörung der Symmachie statt 
und der Rathsschreiber verzeichnet den Namen des neuen 
Mitgliedes auf der gemeinsamen Säule der Bundesgenossen am 
Tempel des Zeus Eleutherios'. Die beiden Urkunden sind der 
Volksbeschluss über die Aufnahme der Korkyraeer, Akarnanen, 
Kephallenen aus dem Archontat des Hippodamon 01. 101, 2 
= 375 v. Chr. (CIA. II nr. 49 und Add. 49b), und der über 
die Aufnahme der Mitylenaeer aus dem Jahre des Themi- 
stokles 01. 108, 2 = 347/6 v. Chr. (CIA. II nr. 109); nämlich 
weder in der ersten (vgl. nr. 49 Z. 4 eoo[i;s xvj ßouXvj za! xw 
ov)[j.o)]'. • Kp[tTt]o5 ebie • xep! Sv Xefyouaiv ev xrj ßouXijji oi x[p]eaß[e'.?J 
xwv Kepzupat'wv za! x[wv Azapvavwv za]! xwv Ks^paX[X]/vwv, sxaivsaai 
p.ev x[ou<; xpeaßsic;] — [oxw; o’] av xpa'/0s[t] wv osovxat, xpoaaY<XY s p v 
aüxoui; iq xbv ojrjij.ov, yv[S]jji,[r ( ]v §s ^upßaXXeaöat iffi [ßouXrjs, oxt Sozei] 
xvj ßouXvji ava[Y]pai|/at xwv xöXswv x[wv yjzouawv xä ö]v6piaxa [1]? xvjv 
ax7?Xr ( v xrjv zotvr ( v xw[v aup.p.a^wv xbv] ypap,|/.a[x]ea xvj? ßouXvjg y.xX.) noch 
in der zweiten (vgl. nr. 109 Z. 1 [soo^ev] xvj ßouXv) za! xw Svji-iw 
— Z. 6 xep! wv Xsyouaiv oi xp[eaßei(; x]wv Mux'.Xv)vatwv za! 6 xap.ia? 
[x?,s xapa]Xou za! ( I>alopoc 5 xxpaxr)ybq IpxeaxeiXjsv, oeoo'/Oat xw o/p.w 
tyjv fj.s[v ipiXia]v za! xrjv aup.|j,a-/tav [u]xocp*/£tv [xw o/ij.]w xw MuxiXvjvaiwv 
[x]pb; [x]bv S[vjp,ov xbjv AOrjvaiwv [yjv oi]e0[e]vxo xpb? [aXX/Xac] a'- 
izokeiq zxX.) wird auch nur mit einem Worte eine Ingerenz des 
Synedriums angedeutet, wohl aber ist nach beiden die Bule 
Vorberatherin.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.