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Zimm ermann.
S. 152). Fichte’s Sohn hat die Zeugnisse gesammelt, die über
dessen Bedeutung als akademischer Lehrer vorliegen. Als ei
serne erste Vorlesung zu Jena hielt, war das grösste Audito
rium daselbst zu eng; die ganze Hausflur, der Hof war voll,
auf Tischen und- Bänken standen sie (nach Fichte’s eigenem
Ausdruck) übereinander. ,Fichte', sagt ein geistvoller Beobachter
aus jener Zeit, Forberg, ,hört man gehen und graben und suchen
nach Wahrheit. — In allen seinen Untersuchungen ist ein Regen,
ein Streben, ein Treiben, die härtesten Probleme der Vernunft
durchgreifend aufzulösen, Probleme, deren Existenz nicht ein
mal, geschweige deren Auflösung sein Vorgänger (Reinhold),
geahnt hat — er dringt in die innersten Tiefen seines Gegen
standes ein und schaltet im Reiche der Begriffe mit einer Un
befangenheit umher, welche verräth, dass er in diesem unsicht
baren Lande nicht nur wohnt, sondern herrscht' (Fichte’s Leben
und Lehre. 2. Aufl. I. 222.).
Dass ein solcher Lehrer anregend auf den Schüler wirken
musste, ist begreiflich. Zum Ueberfluss trachtete Fichte aus
drücklich nach Annäherung an die Studenten. Er war ,wirklich
gesonnen, durch seine Philosophie auf die Welt zu wirken'.
Den Hang zu unruhiger Thätigkeit, der in der Brust jedes
edeln Jünglings wohnt, suchte er sorgfältig zu nähren und zu
pflegen, damit er zu seiner Zeit Früchte bringe. Wie er das
rohe akademische Leben zu verbannen und das Ordenswesen zu
vernichten bestrebt war, so bemühte er sich, edlere gesellige
Vereinigungen zu wissenschaftlichen Zwecken unter den Stu-
direnden zu unterstützen und die besten von ihnen zu seinem
persönlichen Umgang heranzuziehen. An den Versammlungen
einer solchen, der ,literarischen Gesellschaft' oder ,Gesellschaft
der freien Männer', welche im Frühjahr 1794, kurz vor Fichte’s
Ankunft, von zwölf Studirenden, meist Norddeutschen und
Russen aus den Ostseeprovinzen, gestiftet worden war, nahm
er nicht selten persönlich Theil ; an den gemeinschaftlichen
Mittagstisch, den er, anfänglich ohne seine erst später nach
kommende Gattin in Jena lebend, mit seinen Collegen Niet
hammer und Woltmann verabredet hatte, liess Fichte auch
Studenten zu. Durch letzteren, einen gebornen Oldenburger und
Landsmann Herbart’s, so wie durch die persönliche Bekannt
schaft seiner Mutter, die ihn nach Jena begleitet hatte, einer