Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 67. Band, (Jahrgang 1871)

Alte Nachrichten und Denkw. von einigen Lebensrnitteln China's. 
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Tschü-sicu-tschi war stechender Vermerker von King- 
tscheu. Seine ältere Schwester lebte in der Gasse des Bezirkes, 
litt Hunger und Kälte und brachte sich nicht empor. Sieu- 
tschi, der das vornehme Amt eines stechenden Vermerkers 
bekleidete, hatte ihr noch niemals eine Aushilfe gereicht. Er 
ging in das Haus seiner älteren Schwester. Die ältere Schwester 
setzte ihm Brühe von Gemüse und grobem gekochten Reis 
vor, um ihn zu bekehren. 
Das Buch der Tsi sagt: 
Tschü-tschü hatte keinen Wandel. Seine Mutter war durch 
viele Jahre krank und sehnte sich plötzlich nach Brühe von Buch 
weizen. Seine Gattin ging auf den Markt, kaufte Buchweizen 
und bereitete Brühe. Sie wollte es der Mutter reichen. Tschü 
sprach: Die Krankheit ist zurückgekehrt, wie könnte sie es 
essen? Ich werde es früher kosten. — Hierauf eignete er es sich 
zu und ass es ganz auf. Die Mutter sprach zornig: Ich wollte 
in meiner Krankheit diese Brühe. Warum musstest du sie dir 
zueignen und sie ganz aufessen? Wenn der Himmel es weiss, 
so soll er dich den Tod des Erstickens sterben lassen. — 
Tschü hörte es und empfand eine Beklemmung im Herzen. 
Er brach sofort Blut. Am folgenden Tage starb er. 
Das Buch der Liang sagt: 
Siao-mai war stechender Vermerker von Kuang-tscheu. 
Zur Zeit, als er in Dunkelheit lebte, war er der Vorderste der 
linken Leibwache des Nachfolgers. Mai war von Gemüthsart 
geizig und haushälterisch, allein seine Denkungsart war gross- 
müthig. Einer von den Leuten seiner Umgebung nahm einst 
Brühe und schüttete sie ihm gerade vor die Brust. Die Miene 
Mai’s blieb unverändert. Er rief gelassen, dass er das Kleid 
wechseln wolle. 
Das Buch der späteren Wei sagt: 
Tschao-yö führte den Jünglingsnamen Schö-khi. Er be 
gleitete einst seinen Sohn nach Ki-tscheu, um für ihn um die 
Braut zu werben. Er kam bei einem Hause zur Seite des 
Weges vorüber. Der Besitzer setzte ihm Schafbrühe vor. Yö 
erfuhr eben, dass dieser das Schaf gestohlen und getödtet habe. 
Er weigerte sich zuletzt und ass nichts.
	        
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