Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 55. Band, (Jahrgang 1867)

Die chinesische Lehre von den regelmässigen Pulsen. 1)71 
und schwimmend, so lässt sich hieran erkennen, dass mit der An 
kunft des Herbstes der Tod erfolgt. 
Im zweiten Monate des Jahres ist die Leber thätig. Der Puls 
der Leber gehört zu dem Holze, das Entsprechende des Pulses ist 
W eichheit und Schwäche. Findet man aber den haarförmigen und 
schwimmenden Puls, so ist dies der Puls der Lungen. Die Lungen 
gehören zu dem Metall. Das Metall kommt und bewältigt das Holz. 
Deswegen weiss man, dass hei der Ankunft des Herbstes der Tod 
eintritt. Was sonst ist, richtet sich nach diesem Beispiele. 
Hierzu die Erklärung: 
Der zweite Monat des Jahres ist der Erlass des Frühlings. 
Haarförmig und schwimmend ist der Puls des Herbstes. Es fragt sich, 
wie man, wenn man im Frühling den Puls des Herbstes findet, den 
Ausspruch machen könne, dass bei der Ankunft des Herbstes der 
Tod erfolgen wird. Es besteht nämlich im Frühlinge ein Vorherrschen 
der Leber und des Holzes. Im Herbst besteht ein Vorherrschen der 
Lungen und des Metalls. Wenn man im zweiten Monate des Jahres, 
zur Zeit wo die Leber vorherrscht, noch immer den haarförmigen 
und schwimmenden Puls der Lungen erhält, so lässt sich das 
Schwinden erkennen. Zur Ankunft des Herbstes herrscht die Luft 
des Metalls noch mehr vor, das Metall überwindet das Holz, das 
Holz wird noch mehr bewältigt, und es wird dann losgerissen. Des 
wegen weiss man, dass bei der Ankunft des Herbstes der Tod 
erfolgen wird. Bei den übrigen Eingeweiden wird das hier Gesagte 
zum Muster genommen. 
Als fernere Erklärung wird hinzugefügt: 
Fang-yeu-tschi sagt: Hier hält man sich bei der Einrichtung, 
der gemäss die Luft der Pulse der vier Jahreszeiten zu den fünf 
Grundstoffen gehört, Beleben und Bewältigen den Krankheiten ent 
spricht und dadurch dem glücklichen und dem unglücklichen Aus 
gange, dem Leben und dem Tode vorgesetzt ist, an einen einzigen 
Gegenstand und stellt ein Muster für das Übrige anf. Hierdurch wird 
die nothwendige W T eise der Beobachtung angedeutet. 
Die nächste Auseinandersetzung lautet: 
Der Puls des Herzens, der Gegend des Südens, mit was hat 
seine Gestalt Ähnlichkeit? 
Der Meister sagt: Das Herz ist das Feuer. Es heisst mit Namen: 
das kleine Yin. Ist der Puls fluthend, gross und lang, so ist dies 
Sitzb. <1. phil.-hist. CI. LV. Bd. IV. Hfl. 37
	        
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