Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 55. Band, (Jahrgang 1867)

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P f i i m a i er 
der Puls des Herzens. Findet man bei Krankheiten des Herzens 
Fluthen und Grösse, so erfolgt Heilung. 
Hierzu die Erklärung: 
Die Gegend des Südens gehört zu dem Feuer. Sie ist dem 
Sommer vorgesetzt und bewirkt Hitze. In dem Himmel ist es das 
Feuer, auf der Erde ist es die Hitze, in dem Menschen ist es das 
Herz. Deswegen wird gesagt: Das Herz ist das Feuer. 
Was mit Namen „das Gewebe des kleinen Yin der Hand“ ge 
nannt wird, dessen Puls soll fluthend sein. Findet man ihn fluthend, 
gross, gleiclimässig und langsam, so ist Fluthen und es gibt einen 
Magen. Dies ist der regelmässige Puls des Herzens. Besteht auch 
eine Krankheit des Herzens, es ist leicht zu heilen. 
Findet man ihn fluthend, gross, dabei ein wenig gleiclimässig 
und langsam, so ist Fluthen viel, Magen wenig, und es ist der Puls 
einer Krankheit des Herzens. 
Findet man ihn fluthend, gross, dahei ohne Gleiclimässigkeit 
und Langsamkeit, so ist bloss Fluthen ohne Magen, und es ist der 
Puls des Ersterbens des Herzens. 
Als weitere Erklärung wird noch bemerkt: 
Fang-yeu-tschi sagt: Dass der Puls fluthend, gross und lang 
ist, entspricht der Gestalt der zehntausend Dinge, welche vollkom 
men und lang sind. 
Der nächste Ausspruch Tscliung-king's lautet: 
Erhält man in dem begründeten Sommer den fluthenden und 
grossen Puls, so ist dies die ursprüngliche Beschaffenheit. Ist ein 
solcher Mensch krank, ist sein Leib stark schmerzhaft und schwer, 
so ist es nothwendig, ihn schwitzen zu lassen. Ist am nächsten Tage 
sein Leib nicht schmerzhaft und nicht schwer, so ist es nicht noth 
wendig, ihn schwitzen zu lassen. Erfolgt der Ausbruch von Sclnveiss 
in Strömen, so ist der Zustand am nächstfolgenden Tage gehoben. 
Es fragt sich, wie man diesen Ausspruch thun kann. Wenn man im 
begründeten Sommer den fluthenden und grossen Puls erhält, so ist 
dies der Puls der Jahreszeit. Deswegen erfolgt ein solcher Ausgang. 
Bei den vier Jahreszeiten richtet man sich nach diesem Beispiele. 
Hierzu die Erklärung: 
Bei den Krankheiten der vier Jahreszeiten soll man die Zeit 
nach den Pulsen der vier Jahreszeiten bestimmen. Bei ihnen die
	        
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